Palma - Die Regierung der Balearischen Inseln will weiterhin gegen Sauftourismus vorgehen. Zwar würden in diesem Sommer voraussichtlich auch im Nachtleben von Mallorca, Ibiza und Co. die letzten Corona-Beschränkungen fallen, sagte Balearen-Ministerpräsidentin Francina Armengol den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
"Allerdings ist das 2019 erlassene Gesetz gegen Exzess- und Sauftourismus weiterhin in Kraft", hob sie hervor. "Die Pandemie hat uns noch darin bestärkt, dass wir diese Art von Tourismus nicht mehr auf den Inseln haben wollen", so die sozialistische Politikerin. "Und dabei bleibt es auch." In diesem Sommer erwarten die Balearischen Inseln nach zwei Jahren Corona-Pandemie mit deutlich weniger Urlaubern als in den Vorjahren eine Rückkehr zur Normalität, sagte Armengol: "Es sieht tatsächlich so aus, als ob uns eine sehr gute Saison bevorsteht. Die Reservierungen laufen sehr gut, sagen uns die Tourismusunternehmen."
Die Balearischen Inseln seien darauf vorbereitet, wieder eine ganz normale Saison zu haben. "Allerdings müssen wir erst einmal die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine abwarten. Deshalb sind die Prognosen nur mit Vorsicht zu genießen."
Aktuell gebe es auf den Inseln bis auf das Maskentragen in Innenräumen keine Corona-Maßnahmen mehr. Auch diese Vorschrift werde wohl bald fallen, sagte die Ministerpräsidentin den Funke-Zeitungen: "Es werden in diesem Sommer also ganz normale Ferien ohne die Beschränkungen der vergangenen zwei Jahre." Urlauber würden Natur, Kultur und Gastronomie wieder ganz normal genießen können. Zudem sorge ein neues Tourismusgesetz für mehr Qualität in den Hotels.
"Unser Ziel ist es, beim Tourismus auf Qualität statt Quantität zu setzen", sagte Armengol. Dieses sieht unter anderem eine umstrittene Begrenzung der Bettenzahl für die kommenden fünf Jahre vor. "Wir sind der Ansicht, dass die Hotels nicht weiter grenzenlos wachsen können. Stattdessen sollte das vorhandene Angebot verbessert werden", sagte Armengol.
Zudem sollen die Balearen zur ersten Urlaubsregion mit einer Kreislaufwirtschaft werden: "Mit all diesen Maßnahmen wollen wir erreichen, dass der Tourismus eine positive Wirkung für unsere Inseln entfaltet."
Foto: Ballermann 6 (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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