Berlin - Infolge der Corona-Pandemie haben Angestellte und Beamte in der Bundesregierung offenbar zigtausende Überstunden angehäuft. Das berichtet das Portal "Business Insider" unter Berufung auf die Bundesministerien.
Spitzenreiter ist demnach das Bundesfinanzministerium. Ganze 112.000 Überstunden sammelten die Beamten mit Stichtag 1. März 2022. Bei insgesamt rund 2.200 Beschäftigten sind das pro Kopf durchschnittlich rund 50 Überstunden. Die hohe Gesamtzahl erklärt sich dadurch, weil die Ministerialen während der Pandemie zahlreiche Hilfsprogramme und Nachtragshaushalte ausarbeiten mussten, schreibt das Portal.
Mit dem Krieg in der Ukraine ist die Arbeit zudem nicht weniger geworden. Die anderen Ministerien geben ihre Überstunden so an: Landwirtschaftsministerium: 47.330 Stunden, Bundesgesundheitsministerium: 46.102 Stunden, Entwicklungsministerium: 39.459 Stunden, Bundeskanzleramt: 31.000 Stunden, Justizministerium: 26.256 Stunden, Familienministerium: 19.415 Stunden und Innenministerium: 10.095 Stunden. Keine Angaben machte laut "Business Insider" unter anderem das Verteidigungsministerium von Christine Lambrecht (SPD), denn das würde "Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit des Bundesverteidigungsministeriums im Einzelnen und der Streitkräfte im Gesamten zulassen". Auch das Auswärtige Amt sowie das Wirtschafts-, Verkehrs, Arbeits- und Bildungsministerium beantworteten die Anfrage nicht.
Das Umweltministerium gibt die Zahl der Überstunden in den letzten drei Jahren im Schnitt mit "50 bis 55 pro Kopf" an. Das Bauministerium gibt es erst seit dieser Legislaturperiode, sodass man aus organisatorischen Gründen noch keine Zahlen vorlegen könne. Um die Mehrarbeit auszugleichen, sollen die Vorgesetzten in den Ministerien darauf achten, dass Überstunden "abgebummelt" werden können. Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, Überstunden sollten möglichst über den Sommer abgebaut werden.
Foto: Bundesministerium der Finanzen (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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