Langsam wird es zünftig. Valentin Bruttel veröffentlicht auf Twitter die eidesstattliche Versicherung, die der Virologe Christian Drosten im Prozess gegen den Physiker Prof. Dr. Roland Wiesendanger abgegeben hatte.
Die Echtheit wurde von der Journalistin Janina Lionello bestätigt.
Hintergrund: Wiesendanger warf Drosten vor, die Öffentlichkeit über den Ursprung des Coronavirus gezielt getäuscht zu haben. Er wurde bekannt durch eine Indiziensammlung, durch die er den Laborursprung des Virus belegen und auf die Gefährlichkeit der Gain-of-Function-Forschung hinweisen wollte. Sie mündete in der Hamburger Erklärung 2022. Gegen Wiesendangers Aussagen ging Drosten gerichtlich vor.
Im Prozess gab er die eidesstattliche Versicherung ab, in der es unter anderem heißt:
„Ich habe kein Interesse, den Verdacht über den Ursprung des SARS-CoV-2-Virus in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Insbesondere hatte und habe ich kein persönliches Interesse, die sog. Laborthese als Ursprung des Virus auszuschließen. Gäbe es Anhaltspunkte für die Richtigkeit der Laborthese, würde ich dies mit Nachdruck in der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion vertreten.“
Die nun im Wege des Freedom of Information Act veröffentlichten E-Mails zeigen auf, wie eine Gruppe von 26 Persönlichkeiten, u.a. Drosten, Peter Daszak (!), gezielt darauf hinarbeiteten, die öffentliche Meinung sehr wohl in eine Richtung zu lenken. Drosten fragt darin:
„Schlossen wir uns nicht zusammen, um eine ‚bestimmte‘ Theorie anzugreifen und zu verwerfen? (..) Arbeiten wir daran, unsere eigene Verschwörungstheorie zu debunken?“
Das Ergebnis war bereits am 19. Februar 2020 ein Artikel im Lancet, in dem die Labortheorie als Verschwörungstheorie gebrandmarkt, in der öffentlichen Diskussion somit unmöglich gemacht und aus dieser entfernt wurde.
»We stand together to strongly condemn conspiracy theories suggesting that COVID-19 does not have a natural origin. [...] Conspiracy theories do nothing but create fear, rumours, and prejudice that jeopardise our global collaboration in the fight against this virus.«
Das hat sich bis heute in den Köpfen der Menschen festgesetzt, obwohl es mittlerweile feststehen dürfte, dass das Virus einem Labor entstammt, wie wohl auch weitere Viren bzw. Varianten. So kommt dieses Paper (preprint) u.a. zu dem Ergebnis:
"Based on the genomic mutation profile of SARS-CoV-2, we were able to demonstrate that the three individual waves culminating from autumn 2020 to spring 2021 were successive, but lacked direct genomic relationship between each other. This became obvious with the omicron variant, which did not reveal direct evolutionary connection to any of the previous SARS-CoV-2 variants."
Wenn aber derart gewichtige Fragen im Raum stehen, die uns zu den Ursprüngen der verheerenden Verwerfungen der letzten Jahre führen, fragt man sich unweigerlich, warum darüber überhaupt keine öffentliche Debatte entstehen mag. Vielleicht besteht jetzt ein Anlass dafür, der sich zwar auf einem Nebenkriegsschauplatz abspielt, sich aber dafür nicht so leicht wegfactchecken lässt.
Es wurde bereits im Frühjahr vermutet, dass Drosten vor Gericht einen Meineid geleistet haben könnte. Das könnte aber sein geringstes Problem sein, wenn man den Gesamtkontext und seine Rolle darin beleuchtet. Dafür wird es höchste Zeit.
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