Berlin - 2,8 Millionen unter 18-Jährige in Deutschland leben in einem von Armut bedrohten Haushalt - jedes fünfte Kind oder Jugendlicher. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Links-Fraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann, hervor, über welche die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet.
Der Anteil der von Armut bedrohten Kinder und Jugendlichen in ihrer Altersgruppe stieg demnach von 20,1 Prozent im Jahr 2018 auf 20,5 Prozent im Jahr 2019 an. 2010 lag die sogenannte Armutsgefährdungsquote der unter 18-Jährigen laut dem Mikrozensus noch bei 18,2 Prozent. Auch im Vergleich zur Gesamtbevölkerung haben Kinder und Jugendliche ein höheres Armutsrisiko, hier lag die Quote im Jahr 2019 bei 15,9 Prozent. Als armutsgefährdet gilt, wer in einem Haushalt lebt, in dem weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient wird.
"Für eines der reichsten Länder der Erde ist es beschämend, dass so viele Kinder von finanziellen Problemen betroffen sind. Für diese Kinder wird es kein gabenreiches und sorgenloses Weihnachtsfest geben", sagte Zimmermann der NOZ. Sie geht davon aus, dass sich die Lage der Kinder durch die Corona-Pandemie in diesem Jahr weiter verschärft. Die Linken-Politikerin forderte: "Die Leistungen für Kinder müssen erhöht und eine eigenständige Kindergrundsicherung eingeführt werden."
Foto: Kinder vor einem unsanierten Haus in Berlin-Neukölln (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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