Das Schweigen zum Thema Islam wird uns durch regierungsnahe Medien gerne als Toleranz verkauft. Im Grunde ist es aber nur ein Symbol für die Schwäche unseres Staates. Die Angst, nach einer berechtigten oder auch unberechtigten Islamkritik gleich als Rassist und Verfechter des Nationalsozialismus hingestellt zu werden, ist sehr groß - und das obwohl Adolf Hitler selbst enge Kontakte zu muslimischen Führern hegte. Diese dunkle Zeit in der deutschen Geschichte (1933-1945) macht uns durch Schuldgefühle immer noch erpressbar und lässt uns in der Defensive verharren.
Wenn es um den Islam geht, schlägt einem eine ohrenbetäubende Stille von Politikern und Linken entgegen, die sonst so lautstark ihre Meinungen und den gefühlten Zeitgeist vertreten. Niemand möchte den Finger in die Wunde legen, auch wenn das Problem bewusst ist. Lieber macht man im Namen der großen Toleranz einen noch größeren Bogen um das Thema Islam und lässt es ruhen, um ja keinen Muslim oder gar potentiellen Wähler zu vergraulen. Und unser Eindruck ist: Mit keiner anderen Migrantengruppe gibt es so viele Probleme, wie mit muslimischen Migranten aus dem arabischen Raum oder aus der Türkei. Natürlich gibt es Ausnahmen, die aber leider die Regel bestätigen. Mit einwandernden Juden und Christen, die über viele Jahrhunderte unsere Kultur mitprägten, gibt es augenfällig weniger Probleme bei der Integration in die deutsche Gemeinschaft als mit Muslimen. Und auch Agnostiker sind unauffällig. Woran liegt das? Das Problem zu verschweigen und zu ignorieren, wird es nicht lösen.
Die Religion des Islam hat Fehler, die offen diskutiert werden müssen. Logische Schwächen haben sicherlich alle Religionen. Es geht ja ums Glauben, nicht ums Wissen. Aber wir hatten längst die Aufklärung. Der Islam hatte nichts Vergleichbares.
Wenn es die Muslime selbst nicht ansprechen, geben sie die Hoheit des Diskurses aus der Hand und dürfen sich später nicht wundern, wenn Populisten die Diskussion um ihre Religion in Hass und Hetze ausarten lassen. Auch schon bei der leisesten und berechtigten Kritik an ihrer Religion, wird zu gerne sofort die Rassismus-Keule rausgeholt ohne inhaltlich darauf einzugehen. Der Punkt ist: Islamkritik wird sofort als persönlicher Angriff und als Islamhass gedeutet.
Die meisten Muslime wollen keinen kritischen Diskurs über ihre Religion. Ganz im Gegenteil: Sie fühlen sich in ihrer Opferrolle der benachteiligten Minderheit offenbar pudelwohl! Was sie wollen, ist einzig und allein Bestätigung in ihrem Glauben. Sie fordern Toleranz ein, haben jedoch selber keine, wenn es um Kritik an ihrem Glauben geht.
Es geht so weit, dass mittlerweile Kritik am Propheten Mohammed auch in westlichen Ländern Konsequenzen nach sich ziehen. Ein neueres Beispiel ist ein britischer Lehrer, der nach dem Zeigen einer Karikatur des Propheten Mohammed von der Schule suspendiert wurde. Die islamische Gemeinde empörte sich, die Schulleitung distanzierte sich und der Lehrer musste sogar unter Polizeischutz gestellt werden. Dieser Vorfall offenbart anti-demokratische Züge in der muslimischen Gemeinschaft, die auch hier in Deutschland präsent sind. Nicht weniger schlimm ist aber die Reaktion der Schulleitung, die einen Lehrer suspendiert, weil dieser zu kritischem Denken erziehen möchte.
Der politische Islam auf dem Vormarsch
Der Islam hat nicht wie andere Religionen seinen Weg in das Private gefunden, sondern durchtränkt alle Bereiche des Lebens. Dem Staat muss es bewusst werden, dass diese Religion einen Expansionsanspruch hat, der unweigerlich in den politischen Islam mündet. Dieser Teil des Islam trägt anti-demokratische Teile in sich und ist somit nicht mit unserer westlich-liberalen Gesellschaft vereinbar.
Momentan baut der politische Islam ungehindert seinen Einfluss in islamischen aber auch staatlichen Institutionen aus. Konservative Islamverbände, ein Arm des politischen Islam, bekommen mehr und mehr Einfluss bei dem Thema Integration, wie auch finanzielle Zuschüsse aus öffentlicher Hand. Damit wertet der Staat diese konservativen Islamverbände auf und möchte eine bessere Integration der Muslime erreichen. Das ist naiv! Im Grunde macht der Staat diese Islamverbände zum Hüter des Integrationsprozesses, die der Integration der Muslime eigentlich im Wege stehen. Und er alimentiert diese noch mit unserem Geld.
„Sie wollte wie eine Deutsche leben“
In vielen islamischen Gemeinden ist der westliche Lebensstil verpönt und wird als Sünde propagiert. Kinder strenggläubiger Eltern haben neben dem Druck der islamischen Gemeinschaft mit emotionalen und finanziellen Sanktionen zu rechnen, wenn diese einen westlichen Lebensstil anstreben und leben möchten. Ein prominentes Beispiel dafür ist die Ermordung der jungen Frau Hatun Sürücü 2005. Zur Nachfrage des Richters nach dem Motiv der Tat antwortete der mutmaßliche Täter, ihr Bruder: „Sie wollte wie eine Deutsche leben“.
Die islamischen Verbände, werden nicht zur Verbesserung der Integration beitragen beziehungsweise möchten dies auch gar nicht ändern. Der erste Schritt wäre nämlich, sich in ihrer Gemeinschaft kritisch mit der eigenen Religion auseinanderzusetzen und Themen wie Zwangsheirat, Frauenrechte und Homosexualität im Islam offen zu diskutieren und das Ergebnis auch in die Moscheeverbände zu tragen. Aber das passiert nicht.
Und auch das naive Modell des Einwanderungslandes trägt eine Mitschuld. Jahrzehnte sprachen wir von Integration, aber hatten keine Ahnung wie man diese umsetzen soll. Das Problem ist auch hier, dass wir als Einwanderungsland nicht selbstbewusst genug auftreten. Bei einer dominanten Religion wie dem Islam wäre es wichtig, diesen Einwanderern aus einem anderen Kulturkreis von Anfang an durch eine Leitkultur Orientierung und klare Grenzen aufzuzeigen. Statt für unsere westlichen Werte einzustehen, geben wir diese leichtfertig auf, wenn wir fürchten damit eine Minderheit zu verletzen. Und genau das nutzen einige Islamverbände schamlos aus. Die Opferolle steht ihnen einfach gut.
Der Orient ist eine verzaubernde Welt. Viele Impulse haben auch wir dem muslimischen Kulturkreis zu verdanken. Aber das alles darf nicht unsere Selbstaufgabe begründen. Wir sind das aufgeklärte Abendland - noch!
Erstmalig erschienen im meraner-morgen.it
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