Düsseldorf - Angesichts von mehr Unfällen mit E-Scootern fordert der NRW-Landesverband der Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine Helmpflicht. Da die Sturzgefahr "extrem groß" sei und häufig bei Stürzen Kopfverletzungen aufträten, habe man diese "klare Forderung", sagte der GdP-Landesvorsitzende Michael Mertens der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung" (Samstagsausgabe).

Verkehrsexperten sind zudem zwei Jahre nach der Zulassung der Fahrzeuge für den Straßenverkehr nicht überzeugt, dass sie zu einer Mobilitätswende beitragen können. Die E-Scooter seien "nicht zu einem alternativen Transportmittel" geworden, sondern hätten sich in den Großstädten zu einem "Spaßfaktor" entwickelt, sagte der Polizeigewerkschafter. Im ersten Quartal 2021 ereigneten sich laut Landesinnenministerium in NRW 102 Verkehrsunfälle mit Verletzten unter der Beteiligung von E-Scootern - und damit 17 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) warnte angesichts der Unfallzahlen: "E-Scooter sind keine Spielzeuge."

Man nehme mit ihnen am Straßenverkehr teil, und das "mitunter ziemlich flott - ohne auch nur einen Millimeter Knautschzone". Der ADAC Nordrhein wirbt dafür, in den Innenstädten E-Scooter nötigenfalls ab 23 oder 24 Uhr abzuschalten, um "den enthemmten Party- und Freizeitverkehr mit Alkoholfahrten in den späten Abend- und Nachtstunden zu unterbinden", so ein Sprecher.

Foto: E-Tretroller (über dts Nachrichtenagentur)

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