Wer wissen will, welches das Narrativ ist, dass die CIA und der amerikanische sog. „deep state“ auftischen möchte, muss eigentlich nur das schweizerische „Leitmedium“ Neue Zürcher Zeitung lesen, eines der angesehensten Blätter in der Schweiz, gar im ganzen deutschsprachigem Raum. Einstmals ein Leuchtturm für liberale, freiheitliche und schweizerische Ansichten, publiziert die NZZ heute in allen tiefgreifenden Themen wenig mehr, als die Ideen, welche die amerikanischen „Hawks“ und ihr Kampfhund, die CIA, möchte, dass die besserverdienenden mittelmässigen Intellektuellen in Mitteleuropa für sich selber übernehmen.
In aller Fairness, die NZZ tut dies mit viel mehr Gerissenheit, als die durchschnittlichen deutschsprachigen Leitmedien. Während diese nämlich einfach nur schamloser Hofberichterstattung für die Regierung(en) nachgehen, hüllt sich die NZZ in ein Gewand von Pluralität und Neutralität, welches es schafft, dass auch Leute, die von den abgestandenen Mainstream Medien (MSM), mit ihrer weltfremden, quasi-sovietischen Regierungsverherrlichung nichts mehr am Hut haben wollen, immer wieder darauf zurück kommen, scheinbar kritische Artikel lesen und Teilen, sie als Lichtblick in der Öde der Medienlandschaft sehen wollen. Es sind anekdotische, belanglose Publikationen, welche das offizielle Narrativ oberflächlich kritisieren, und deren Kritik vom Medium selbst anschliessend mit Füssen getreten wird, wenn andere Publikationen wiederum genau diesen Gepflogenheiten nachgehen. So kann gut und gerne heute mal das tyrannische Corona-Regime als Verfassungswidrig beschrieben werden, und die nächsten Wochen tagtäglich das Handeln der Regierung auf Grundlage irgendwelcher abstrusen, massgeschneiderten Statistiken gepriesen werden; so kann einmal die Klimahysterie untergraben werden, und dann wieder jeglicher Artikel die sog. „Klima-Krise“ als offensichtlichen Fakt hinstellen; so kann ein Gastkommentar veröffentlicht werden, der die westliche Einmischung im Ukraine-Krieg kritisiert werden, als Zwischenspiel zu den aberdutzenden Texten, welche darauf pochen, die schweizerische Neutralität zusammen mit sonstigem ideellen Unrat zu entsorgen.
Jeder gute Geschichtenerzähler weiss, dass emotionaler Kontrast wesentlich für eine gute Geschichte ist. Wenn die Emotion andauernd auf Maximum ist, geht der Effekt schnell verloren, hingegen muss man wissen, das dramatische Pendel schwingen zu lassen, von niedriger zu hoher emotionaler Ladung, immer hin und her, damit der Kontrast die Emotion merkbar macht. Die NZZ Redaktion dominiert dies mit unwirklicher Perfektion: Die, die dem Narrativ nacheifern, können sich immer wieder über diese kritischen Texte echauffieren, um dann über die nächsten Wochen sich umso bestätigter zu meinen; die, die die alltäglichen Geschehnisse kritisch betrachten, können sich mit diesen gelegentlichen Texten identifizieren, und werden die NZZ nicht gleich als nur ein weiteres Hofmedium abtun.
Wenn man die Inhalte der NZZ aus dem Blickpunkt des sog. „Storytelling“, also des Geschichtenerzählens betrachtet, ist sofort und punktgenau ersichtlich, welche Narrative eigentlich durchgesetzt werden wollen. Denn die ganze Struktur ist gemäss den Theorien der Erzählung aufgebaut: Eine zentrale Idee findet am meisten Resonanz in den Kommentarpublikationen (bekanntlich sind Zeitungen heute ja grösstenteils nur Meinungskolportage), diese wird von der scheinbaren Berichterstattung unterstrichen, und durch vermeintlich kritische Kommentare eingegrenzt. Was auf den ersten Blick nach einer pluralistischen Redaktion aussieht, ist nichts anderes als ein behutsam angefertigtes Gesamtwerk, welches kein anderes Ziel hat, als die ideologischen Konstrukte der CIA schmackhaft zu machen: Trump ist korrupt und böse, die Klima-Krise ist schlimm und wir müssen unsere ganze Energieproduktion umstellen ohne Rücksicht auf wirtschaftlichen Schaden, die Ukraine sind die Guten und brauchen mehr Waffen. Exakt die Konzepte, welche derzeit für den amerikanischen Deep-State bedeutsam sind: Den politischen Aussenseiter Trump ächten, durch die Energiewende die Europäische Wirtschaft schwächen (um sie von den USA abhängig zu machen), den Stellvertreterkrieg mit Russland fortführen und eskalieren. Nichts davon ist im Interesse Europas, erst Recht nicht im Interesse der Schweiz, welche ihre derzeit privilegierte Position eben durch die Neutralität und durch Nichtbeitritt zur EU und NATO wider einem immensen politischen Druck geschafft hat.
Die NZZ hat in der Praxis nur noch die Rolle einer fünften Kolonne, eines Infiltrierungsorgans, welches aus dem wortwörtlichen Zentrum Europas all die Ideen hervorsprudelt, die der fortlaufenden Verrottung und Verwesung des europäischen Kontinents förderlich sind. Hierzu wird das über lange Jahrzehnte verdiente Image eines neutralen und objektiven Leitmediums skrupellos missbraucht. Und wenn dieses Unterfangen mit der Versenkung einer weiteren, einst respektablen Institution erledigt ist, so wird eben diese Zerstörung dieser einst ansehnlichen Zeitung in sich selbst das Ziel erreicht haben, die europäische Kultur und ihren öffentlichen Diskurs von innen zu zerschmettern.