Princeton - Der Ökonom Markus Brunnermeier von der Universität Princeton warnt vor internationalen Verwerfungen infolge des geplanten Ausgabeprogramms der neuen US-Regierung. Er fürchte, dass das Programm zu einer Überhitzung der US-Wirtschaft führe und die Notenbank Federal Reserve die Zinsen anheben müsse, um die Inflation einzudämmen, sagte Brunnermeier der Wochenzeitung "Die Zeit".

Die höheren Zinsen würden Kapital auf den US-Markt locken, weil dort die Rendite höher wäre. "Das könnte vor allem die Schwellenländer hart treffen, die sich bislang dank ausländischer Kapitalzuflüsse günstig finanzieren können. Diese Gefahr wird aus meiner Sicht bislang viel zu wenig wahrgenommen." Lateinamerika habe fast ein Jahrzehnt unter den Folgen der US-Hochzinspolitik der Achtzigerjahre gelitten, so Brunnermeier.

Weil der Dollar gegenüber dem Euro an Wert gewinnen könne, würde sich zudem die Einfuhr von Waren aus dem Ausland verteuern. "So könnte auch in Europa die Inflation steigen", sagte Brunnermeier. US-Präsident Joe Biden will 1,9 Billionen US-Dollar zur Stützung der Konjunktur ausgeben, darin enthalten sind Schecks in Höhe von 1.400 Dollar für jeden Amerikaner.

Foto: US-Dollar (über dts Nachrichtenagentur)

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