Berlin - Als Konsequenz aus der geringen Impfbereitschaft des Pflegepersonals fordern Patientenschützer verpflichtende Corona-Tests für alle Pflegekräfte vor jeder Schicht. "Um die Pflegebedürftigen angesichts der niedrigen Impfbereitschaft beim Personal ausreichend zu schützen, brauchen wir eine Testpflicht für Pflegekräfte", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).

Pflegekräfte schleppten das Virus oft von außen ein, ohne es zu wissen. Es dürfe aber nicht sein, dass durch sie die Pflegebedürftigen gefährdet würden. "Sowohl im stationären wie auch im ambulanten Bereich muss das Pflegepersonal bei jedem Schichtbeginn getestet werden", forderte er. Durch den Beschluss von Bund und Ländern, für Tests in Pflegeheimen zusätzliches Personal zur Verfügung zu stellen, sei eine Testpflicht auch praktisch umsetzbar, argumentierte Brysch.

"Keine Heimleitung kann jetzt noch argumentieren, wegen Personalnot nicht testen zu können", so der Stiftungs-Vorstand. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, richtete sich mit einem dringenden Appell an die Pflegekräfte. "Zum Berufsethos jeder Pflegekraft gehört, alles zu tun, um den ihnen anvertrauten Menschen nicht zu schaden. Und momentan kann eben nur durch die Impfung sichergestellt werden, dass sich das Virus nicht weiter ausbreiten kann", sagte er dem RND. Eine generelle Impfpflicht gebe es nicht, aber Pflegekräfte sollten sie "aufgrund ihres Berufsethos" als solche empfinden, fügte Westerfellhaus hinzu.

Berichte, wonach sich Pflegekräfte nicht impfen lassen wollten, seien für ihn unverständlich, sagte er. Jedem müsse doch klar sein, dass die Impfung die einzige Chance auf ein schnelles Ende der Pandemie sei und auch der beste Schutz der pflegebedürftigen Menschen.

Foto: Krankenhaus (über dts Nachrichtenagentur)

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