Paul Celan. Unschätzbar sein Verdienst für die Nachkriegsliteratur! Ich habe durch einen alten Gefährten, Gerd Forster, einen nicht von Celan beantworteten Brief aus dessen Nachlass aus Paris erhalten ... Er hat ihn mir über das Deutsche Literaturarchiv Marbach zukommen gelassen ... Der Brief stammte aus der Zeit, in der Celan die Rede zum Meridian, die Büchnerpreisrede geschrieben hat. Unklar ist, ob Celan geantwortet hat! Auf jeden Fall, sein Buch „Der Sand aus den Urnen", die Beschreibung vom Wolkenwagen und vom Bittersüß waren die letzten Zeilen, die ich verinnerlichte, bevor ich im Drogenrausch in die Psychiatrie kam ... Ich wollte ähnlich wie Hesse nichts anderes als Schriftsteller werden! Celan hat mich sehr tief beeindruckt, seine fast ätherdurchtränkten, schwergelben Bilder, die in ihrer Ähnlichkeit an die eines Trakl, eines George, erinnern; für mich das Triumvirat der deutschen expressiven, symbolistischen und impressionistischen Gedichte! Nicht nur der Meister der Schlangen, „der Tod ist ein Meister aus Deutschland" – seine Übertragungen zählen auch zu den wichtigsten unserer Zeit. Er wurde 1920 geboren. Wenn er sich nicht das Leben genommen hätte, hätte er sicher den Nobelpreis bekommen. Er war zu genial und starb 1970, ohne zu wissen, wie beeindruckt jeder Nachwuchsdichter heute noch von seinen Gedichten ist! Für mich nicht auf einer Skala von 0 – 5 Sternen messbar ... – Uwe Kraus
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