Ihr habt geweint, ihr habt gelacht
und manchen Blödsinn mitgemacht.
Nun prüfet euch – war's das gewesen.
Wenn nicht - gibt's Weiteres zu lesen.
Bescheiden weise ich drauf hin,
weil ich ja nur ein Dichter bin.
Ein jedes Wort, das ich erdacht,
hat Freude in das Herz gebracht.
So hoffe ich – in Dichters Nöte,
ich bin nun mal kein Johann Goethe.
Bin einsam nur – im Leben ein ganz stiller.
Heinz Erhardt eher, als Friedrich Schiller.
Kein Morgenstern – nicht mal Homer,
das lastet auf der Seele schwer.
Bin nicht romantisch wie Karl May,
der Umstand ist mir einerlei.
Von Heine nichts, wie von Molière
Und Kafka ist für mich zu schwer.
Ich hab auch nichts von Günther Grass,
dagegen wirke ich ganz blass.
Schreib ich Satire – wie nie davor,
kam mir Tucholsky schon zuvor.
Ein Witz von mir – ganz neu erdacht,
den hat einst Kishon schon gebracht.
Bei Shakespeare`s Reimen komm ich in Not,
zum Glück ist der schon lange tot.
Selbst Pilcher schrieb voll Leidenschaft,
was bei mir nur Leiden schafft.
Für mich bleibt Kästner unerreicht,
wenn man ihn mal mit mir vergleicht.
Beschreibt Herr Tolstoi einen Kuss,
dann herrscht bei mir schon mal Verdruss.
Was ein Curt Goetz sich einst erdacht,
da hat man, zugegeben mehr gelacht.
Was Hölderlin so zärtlich sagt,
das hätte ich mich nie gewagt.
Ja selbst bei Josephine Mutzenbacher,
ist Sex der weitaus größere Kracher.
Ob Richard David oder Bertolt Precht,
da fühle ich mich so richtig schlecht.
Schreibt Edgar Wallace mörderisch,
wirkt das bei mir nur lächerlich.
Bei Dostojewski werde ich ganz bleich.
Und sehne mich nach dem Heidenreich.
Kein Kritiker schreibt gönnerhaft.
Mein Schreibstil nennt man mangelhaft.
Wenn ich mir alles überleg,
so bleibt nur noch der letzte Weg.
Weil ich so wenig nur verkauf,
da häng ich mich am besten auf!
In der Natur, mit sehr viel Glück,
da brech ich mir dann das Genick.
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