Ein gebrochener Arm ist persönliches Risiko. Ein Bruch am Tag ein strafbares Versagen der Schule

Ein gebrochener Arm passiert mal. Das gehört zum Lebensrisiko dazu. Eine Schule in der das mal passiert ist jetzt nicht gleich ein Problem und eine Schuldzuweisung wäre fehl am Platze.

Eine Schule, mit 1000 Schülern, an der jeden Tag ein Kind mit Armbruch abgeholt werden muss, kann sich nicht darauf herausreden, dass ja jedes Kind nur alle fünf Jahre statistisch dran ist (200 Schultage im Jahr). Eine solche Schule wäre ein Fall für die Schulaufsicht, die Unfallkasse und die Staatsanwaltschaft.

Ein gebrochener Arm täglich ist mit Sicherheit NICHT Teil des individuellen Lebensrisikos. Da läuft etwas schief.

Und genauso verhält es sich mit ansteckenden Krankheiten. Sich mal anzustecken gehört zum Lebensrisiko. In einer Pandemie noch mehr als sonst. In eine Situation gezwungen werden, in der Experten und Verantwortliche sagen: Kinder werden sich anstecken, das ist mit Sicherheit nicht in Ordnung.

Schulen sind aktuell nicht sicher

Schulen sind aktuell nicht sicher. Man kann nach NRW auf die Ansteckungszahlen schauen in der Altersklasse der Schulkinder oder an viele andere Stellen blicken.

Eine eingeschleppte COVID-Erkrankung verbreitet sich als Cluster. Meist sind (große) Teile einer Klasse betroffen. Mit den steigenden Inzidenzen steigt auch die Zahl der Einschleppungen in die Schulen.

Die Lehrkräfte sind geimpft. Alleine aus Eigenschutz. Die schleppen nichts/kaum noch etwas ein. Entscheidend ist die Inzidenz unter den Kindern selber. Wuppertal geht, während ich dies schreibe auf die 800 zu. Diese 800er Inzidenz heißt, dass 800 Schulkinder pro 100.000 Schulkinder infiziert sind. Knapp ein Prozent. Eine Klasse von 25 Schülern hat eine 25% Chance, dass sie in einer Woche eine Einschleppung haben. (Nicht ganz, Ansteckung sind nicht gleichverteilt sondern clustern. Hier geht es um ein Bauchgefühl)

Wer würde seine Kinder in eine Schule stecken, in der mit 25% Wahrscheinlichkeit pro Woche ein Viertel bis die Hälfte der Kinder einen Armbruch bekommen? So formuliert klingt das Wild, oder? Eben.

Jetzt hat Wuppertal eine sehr hohe Inzidenz. Aber die ist auch das Ergebnis der Ansteckungen an Schulen. Ein Teufelskreis. Jedes Kind steckt mehr an, die stecken wieder mehr an.

So lang wir den Kreis nicht durchbrechen, wird das nicht besser. Schauen wir uns die Gegenmaßnahmen an.

Einbahnstraßensysteme, wie schützen die?

Jede Schule hat jetzt ein tolles Einbahnstraßensystem. Im gleichen Flur, durch die gleichen Türen Einbahnstraßen auf dem Boden. Wie sollen die wirken? Im gleichen Flur, im gleichen Treppenhaus? COVID wird als Aerosol übertragen. So lange die Kinder im gleichen Raum, Flur, Treppenhaus sind, haben sie das Risiko, sich anzustecken.

Aber vielleicht soll das Virus sich ja auch einfach totlachen, ob des hilflosen Sicherheitstheaters an den Schulen.

Was übrigens hilft: Pausenzeiten entkoppeln. Nur gemeinsame Kohorten durch den Gang führen, Lüften und dann die nächste Klasse. Es ist nicht alles schlecht, was die Schulen machen, aber manche Maßnahmen sind eher hilflos. Die Einbahnstraßen gehören dazu.

Hände waschen macht was?

Seife zerstört Sars-CoV-2. Das stimmt. Und Hände waschen zerstört das Virus auf der Hand. Und dann? Es schwebt in der Luft, wir atmen es ein. Es kommt gar nicht bei der Hand vorbei.

Auch Schnupfen geht mehr über die Hand, Rotze ins durchfeuchtete Taschentuch, dann Hände schütteln, Türklinken benutzen. Das überträgt sich so.

Aber COVID? Bei häufig asymptomatischen Kindern? Die nicht niesen, husten. Die keinen Grund haben sich die Hand anzuschmieren?

Ach ja: Einen grippalen Infekt hatten meine beiden Kinder mehrfach in der Pandemie. Trotz Händewaschen wie die Weltmeister.

Es mag ja helfen, nur ein echter Schutz ist es nicht.

Ach ja, hat jemand Durchfallerkrankungen gehabt diese zwei Jahre? Die gehen wirklich durch Händewaschen runter. Ist nicht alles schlecht. Hände waschen ist hygienisch wichtig und ich finde es gut, dass die Kinder von allen Seiten auf dem Theme gedrillt werden.

Nur blockiert es halt nicht den Hauptübertragungsweg aerosolübertragener Erkrankungen: die Luft.

Aerosolübertragung

Was bedeutet Aerosolübertragung, was bedeutet Tröpfchenübertragung, was bedeutet Schmierübertragung?

Die Wissenschaft hat häufigere Übertragungswege klassifiziert. Das deckt die Krankheiten nicht perfekt aber gut ab und es gibt für jeden Weg klassische Gegenmaßnahmen.

Schmierinfektionen übertragen sich über Oberflächen und Hände. Bindehautentzündung mit der Hand an die Türklinke und dann beim nächsten Menschen zurück. Durchfallkeime von der Klotür (im Café, die vor dem Händewaschen) und dann, ihr denkt Euch den Rest.

Tröpfchenübertragung. Große Tröpfchen werden beim Niesen und Husten herausgeschleuderd und fliegen auf andere Menschen. Deswegen ist es ja so unangenehm angenießt zu werden. Grippale Infekte segeln so von Mensch zu Mensch. Das Gute: Die Tröpfchen sind schwer und fallen schnell runter. Abstand hilft. Schilde (Plexiglas, Gesichtsvisiere) helfen.

Und ja, Schnupfen läuft auch als Schmierinfektion. Rotz in das Taschentuch, das feuchtet durch und dann fassen wir wieder etwas an. Hand vor dem Mund, auch eine Superweg, Keime auf die Hand und überall hin zu bekommen.

Und dann gibt es die Aerosolübertragung. Kleinere Tröpfchen (Viren sind nicht gasförmig, sondern in Tropfen gefangen). Aber wenn die Tropfen klein genug sind, bleiben sie lange in der Luft. Und bewegen sich in der Luft. Überall hin.

Wer eine Klimaanlage hat (so ein Splitgerät, das die Luft nur umwälzt), der verteilt die Keime im ganzen Raum. Das ist einer der Gründe, warum die Saisonalität in warmen Ländern kleiner ausfällt. Der Sommer hilft zwar, die Klimaanlagen schaden aber richtig.

Von Anfang an gibt es den Streit: Ist COVID eine Tröpfchenübertragung (Abstand, Schilde) oder eine Aerosolübertragung (Lüften, Lüften, Lüften, Masken).

Es gibt genug Berichte über Übertragungenn über die Abluft von Bädern in Hotels. Das lässt sich natürlich nur nachweisen, wenn man wenig Übertragung hat. Die Info kommt aus den Quarantänehotels der Länder, die COVID ernst genommen haben. Es ist völlig klar: COVID ist Aerosolübertragen.

COVID verbreitet sich durch die Luft. Hygienisch ist das der Horror, weil Aerosolübertragung am schlechtesten zu kontrollieren ist.

Technische Maßnahmen wurden verweigert

Aber die dafür notwendigen technischen Maßnahmen wurden verweigert. Keine mechanischen Lüftungen. Die würden auch noch CO2 und Sauerstoff verbessern, wären für Schulen sowieso das Beste.

Keine Luftfilter zur Reduktion der Keimbelastung. Zu teuer, braucht man ja nur einen Winter (jetzt wissen wir: Zwei und im zweiten dringender denn ja zuvor).

Keine Masken am Platz in der Schule. Viren wissen ja, dass sie den Unterricht nicht stören dürfen. Die Schulstunde selber ist sicher, nur die Pausen sind gefährlich, da muss man dann Maske tragen.

Bitter? Ja. Mich nervt das ohne Ende, dass wir mit Lüftungen rechtzeitig angefangen den Schulen auf Jahre nicht nur das COVID-Problem genommen hätten sondern auch die Pollen im Griff hätten und die stickige Luft, die das Lernen behindert. Langfristige Lösung. Chance vertan.

Aber das heißt dann auch: Schulen sind unsichere Orte, weil sie nicht sicher gemacht worden sind.

Kohortenisolierung wurde verweigert

Wenn man schon die Hälfte der Klasse ansteckt bei jeder Einschleppung, dann wäre es doch schön, wenn die Klasse klein wäre, oder? Dann wäre es doch schön, wenn die "Klasse" nicht jede Schulstunde eine andere Zusammensetzung hätte (Kurssystem, ich schaue Dich an).

COVID hat sich schon immer in Clustern übertragen. Viele Infizierte haben keinen angesteckt und einige ganz viele. Deswegen hatten wir ja die ganzen Beschränkungen auf Feiern und Veranstaltungen.

Nur in den Schulen war es leider nicht möglich, die Gruppengröße zu verkleinern. Da mussten die Fachlehrer weiter durch 8 Klassen hüpfen in der Woche. Das Kurssystem wurde aufrechterhalten, in der Mittelstufe Sprachen und Religion in klassenübergreifenden Gruppen gelehrt.

Dadurch war dann nicht mehr die Klasse die Kohorte, sondern der Jahrgang oder die Schule. Das hilft nicht gerade.

Mit der Impfung der Lehrkräfte war wenigstens dieser Übertragungsweg sehr stark gedämpft, so dass aktuell die größten Kohorten die Jahrgänge sind. Und das ist sicher nicht toll.

Denn Kohortengrößen wirken doppelt. Große Kohorten erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Einschleppung. Und sie erhöhen die Zahl der Kontakte mit dem Infizierten.

Wenn eine Klasse halbiert wird, dann halbiert sich die Chance der Einschleppung und es halbiert sich grob die Zahl der Angesteckten (wenn der Platz in der Klasse genutzt wird). Risikoreduktion um den Faktor 4.

Stattdessen wurden Jahrgänge zu Kohorten zusammengefasst. Vier Klassen verknüpft über gemeinsamen Unterricht. Vier mal vier. Das bedeutet das 16-fache Risiko. Einfach so.

Aber die Kohorten klein zu halten, war ja im Schulbetrieb leider nicht möglich. Ging nicht. Lieber ließ man die Schulen unsicher.

Bewusst schlampige Quarantäne

Aktuell geistert noch ein Gespenst durch die Welt. NRW hat die Quarantäne für Schüler aufgegeben, Baden-Württemberg zieht nach, hat aber noch Ferien. NRW zahlt den Preis schon mit gigantischen Inzidenzen. Berlin hat gerade seine Amtsärzte angepfiffen, die das auch wollten. Argument: Arbeitserleichterung.

Nichts drückt mehr Verachtung für die Kinder aus als: Wir lassen Euch jetzt alle eine noch ziemlich unbekannte Erkrankung bekommen, weil wir zu faul sind, den Job zu machen, für den wir bezahlt werden.

Das Dumme ist nur, dass ausbleibende Quarantäne die Ansteckungen in der Schule nicht mehr einfängt. Die Inzidenz steigt und das steigert die Zahl der Einschleppungen. Über die Geschwisterkinder verbreitet sich das Virus dann munter in jede Schule, jeden Jahrgang, jede Klasse. Und die Inzidenz steigt munter weiter. Und das ist ein Problem.

Schulen können nur bei niedrigen Inzidenzen sicher sein

Eine Einschleppung von COVID in eine Schule wird zu ansteckungen führen. Weil wir nicht gewillt sind, Geld auszugeben für die technische Ausrüstung, weil wir nicht gewillt waren, Schule für zwei Jahre so anzupassen, dass das Risiko massiv gesenkt wird.

Aber das muss nicht das Ende sein. Die Zahl der Ansteckungen an der Schule setzen sich aus zwei Faktoren zusammen: Wie leicht ist es sich in der Schule anzustecken. Und wie viele Ansteckungen werden in die Schule eingeschleppt.

Noch 2019 war man in der Schule völlig sicher vor COVID. Ohne Händewaschen und Lüftung. Weil kein COVID eingeschleppt wurde. Noch heute ist man in Neuseeland völlig sicher in der Schule, weil kein COVID eingeschleppt wird.

In NRW ist kein Schüler mehr sicher, weil die Frage nicht ist OB, sondern WANN die Einschleppungerfolgt. BW hat die Kinder aktuell nur sicher, weil die Sommerferien noch sind. Die Regeln, die jetzt erarbeitet wurden deuten auf eine Entwicklung wie in NRW. Nur etwas später. Mal schauen, ob hier noch jemand nachdenkt.

In den Schulen lassen sich Übertragungen nicht verhindern

Wie wir es drehen und wenden. Wir werden die Schulen nicht aus sich heraus sicher bekommen. Für technische Maßnahmen ist es jetzt weitestgehend zu spät, Delta ist aggressiv und vor den Sommerferien hat kaum eine Schule damit Erfahrungen sammeln können, organisatorische Maßnahmen werden verweigert und die Parteien scheuen das Thema wegen der Bundestagswahl.

Schulen sind ein Ort der Ansteckungen. Wenn wir das laufen lassen, rauscht die Welle durch. Ein Armbruch ist persönliches Risiko, ein Armbruch am Tag ein Fall für die Schulaufsicht, Unfallkasse und die Staatsanwaltschaft.

Seltene Einschleppungen sind wichtig

Wir bekommen die Schulen nur auf einem Wege sicher: Wir müssen dafür sorgen, dass die Zahl der Einschleppungen klein bleibt. Nur das hilft jetzt.

Wo keine Einschleppungen passieren, da ist es egal, wie unvorbereitet die Schule ist. Mit Einschleppungen wird kein Einbahnstraßensystem die Kinder schützen. COVID ist völlig humorlos, es wird sich nicht totlachen.

Inzidenz in der entscheidenden Altersgruppe

Dabei zählt auch nicht die Inzidenz unter den Erwachsenen. Die ist egal. Es zählt die Inzidenz unter den Kindern. Und nur die Inzidenz zählt. Und die wächst gerade höher und schneller als in jeder anderen Altersgruppe.

Die Lehrer sind geimpft, die schleppen fast nichts ein. Die Eltern dürfen nicht in die Schulen, die schleppen selber direkt nichts ein.

Es sind aktuell nur die Kinder, die COVID in die Schulen schleppen und in den Schulen verbreiten. Deswegen müssen wir auch die Inzidenz unter den Kindern niedrig halten.

Es zählt nicht, die Inzidenz unter den Kindern mit der Inzidenz der Erwachsenen zu verdünnen und zu sagen, die ist doch noch gar nicht so hoch.

In aller Deutlichkeit: Die Kinder unterhalten über Klassen und Familien (Geschwisterkinder) ihr eigenes Netz. Nur sie schleppen in die Schule ein. Nur diese Inzidenz ist relevant für die Sicherheit der Schulen. Und diese ist auch der gesellschaftliche Bereich mit der aktuell höchsten Inzidenz.

Aus Einschleppungen dürfen keine Ketten werden

Einzelne Einschleppungen sind kein Problem. Und ich würde auch eine Schule, an der sich mal ein Kind ein Arm bricht/ansteckt als sicher bezeichnen, WENN diese Fälle ausreichend selten sind.

Dazu müssen Einschleppungen unterbunden werden. Einschleppungen aus der Altersgruppe der Kinder. Und dazu dürfen bei den Kindern nicht zu viele Ansteckungen umlaufen, die Inzidenzen müssen also niedrig sein. Dafür dürfen nicht zu viele Ausbrüche an Schulen die Inzidenz hochtreiben und da beißt sich die Katze in den Schwanz.

Die Schulen in ihrer Unfähigkeit, Ansteckungen sind selber die größten Treiber für Infektionen in der Altersgruppe der Kinder. Wir müssen darauf achten, dass wir die Ansteckungsketten unterbrechen. Die Schule leistet das nicht, das haben wir gesehen.

Wir brauchen dringend die dämpfende Wirkung der Gesundheitsämter, die mit ihrer Nachverfolgung es schaffen können, die Infektionsketten zu brechen.

Nur durch die dämpfende Wirkung einer wirksamen und durchaus bissigen Quarantäne ist es möglich, Schulen offen zu halten, die nur bei niedrigen Inzidenzen sicher sind und selber die Inzidenzen in die Höhe treiben.

Bildung und Sozialkontakte sind wichtig, aber diesen Kreislauf MÜSSEN wir unter Kontrolle behalten. Wirksame Eindämmungsmaßnahmen der Gesundheitsämter ist völlig unabdingbar.

Schulbesuch kann nicht in Eigenverantwortung abgesichert werden

Ich brauche die Politik nicht für die Eigenverantwortung. Eigenverantwortung kann ich selber. Ich brauche die Politik für die kollektive Lösung zu kollektiven Problemen. Politik, die sich auf Appelle zur Eigenverantwortung beschränkt hat sich selber abgeschafft und sollte abtreten aber kein Geld mehr bekommen für einen Job, den sie nicht mehr machen.

Aber die Schulproblematik kann ich nicht in Eigenveantwortung lösen. Ich kann nachmittags meine Kinder nicht in einem Aquarium einschließen und damit die Kontakte in der Schule kompensieren. Die Kontakte haben ja schon stattgefunden.

Ich kann zwar meine Kinder testen und schärfer als vom Gesundheitsamt gefordert isolieren, aber wenn ich das alleine mache ist das ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir müssen das schon zusammen machen. Kollektiv.

Und die Politik ist unser kollektiver Problemlösemechanismus. Nicht perfekt aber durchaus wirksam, wenn die Personen in dem System ihrer Rolle gerecht werden.

Die Infektionen der Kinder an den Schulen KANN nur die Politik lösen, deshalb MUSS die Politik dieses Problem lösen.

Wer Schulen sicher offen halten will, muss bereit sein sie zu schließen

Oben schrieb ich, ich setze auf eine wirksame Arbeit der Gesundheitsämter. Das ist auch der kleinste Eingriff (zumindest bei den angestrebten niedrigen Inzidenzen). Wenn die Vorgaben an die Gesundheitsämter aber nicht zur EIndämmung geeignet sind, wird die Inzidenz steigen. Es ist dann Zeit schärfere Maßnahmen anzuwenden.

Schulschließungen sind die ulitmative Notbremse für die Ansteckungen der Kinder. Wir brauchen sie im Werkzeugkoffer, auch wenn wir uns alle einig sind, dass wir sie nicht anwenden wollen. Wenn der Zeitpunkt kommt, dass wie Schulschließungen als Mittel anwenden MÜSSEN, dann dürfen wir nicht zögern.

Das Ziel sinnvoller Politik ist hier, Schulschließungen zu verhindern. Nicht indem wir sie ausschließen, nicht indem wir die Kinder durchseuchen, sondern indem wir im Vorfeld genug tun, dass die Inzidenzen niedrig bleiben und Schulen sicher bleiben. Das ist der Gestaltungsspielraum der Politik. Macht im Vorfeld genug, damit wir die Notbremse nicht brauchen.

Schulen können sicher sein, auch wenn sie selber die Ansteckungen nicht verhindern können

Ich hoffe gezeigt zu haben, dass Schulen sicher und offen auch unter Pandemiebedingungen betrieben werden können. Ich habe gezeigt, worauf wir achten müssen, und worauf es ankommt. Ich kann es auch individuell nicht machen. Wir brauchen die politische Lösung.

Schulen können sicher sein, wenn wir die Inzidenzen niedrig halten. Sie werden selber die Inzidenzen treiben, deswegen brauchen wir kompensierende Maßnahmen. Die Fallnachverfolgung und WIRKSAME Eindämmung ist so einen Maßnahme.

Schulen sind auf niedrige Inzidenzen angewiesen

Schulen können aus eigener Kraft keine Sicherheit für ihre Schüler schaffen. Sie sind darauf angewiesen, dass wir niedrige Inzidenzen haben, weil nur bei wenig Einschleppungen die Schule, wie sie jetzt gestaltet ist funktioniert.

Das ist eine gesellschaftliche, eine kollektive Aufgabe. Damit ist es eine Gestaltungsaufgabe für die Politik. Die aktuellen Ansätze erfüllen diese Kriterien nicht.

Wer als Verantwortlicher die Durchseuchung der Kinder hinnimmt oder fördert macht sich strafbar.

Ich komme zurück zum Bild vom Anfang. Ein gebrochener Arm ist kein Problem, jeden Tag ein gebrochener Arm ist ein Fall für die Staatsanwaltschaft.

Einzelne Ansteckungen und auch vereinzelte Ausbrüche sind kein Problem und fallen in der Pandemie unter das individuelle Lebensrisiko.

Wenn eine Behörde von der Ministerin bis runter ein Umfeld schafft, in dem Ansteckungen die Regel sind, Kinder sich wegen der Schulpflicht nicht herausziehen können, seitens der Politik auch bewährte Eindämmungsmechanismen abgeschafft werden, dann kommen wir mit großen Schritten in den Bereich des

§ 224 StGB Körperverletzung

(1) Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.(2) Der Versuch ist strafbar.

Möge der Konflikt hierum an uns allen vorbei gehen, weil die Verantwortlichen von der Ministerin bis runter sich dazu bekennen, Schulen nur sicher zu betreiben. Und alles im Umfeld so zu gestalten, dass dies funktioniert.

Dieser Artikel ist Teil einer Reihe. Hier geht es los

Die Pandemie ist (noch nicht) vorbei
Die Pandemie ist vorbei, wenn sie für alle vorbei ist. Und sie ist für so viele noch nicht vorbei, dass sie noch nicht vorbei ist. Auch wenn wir das gerne hätten, auch wenn wir alle kein Bock mehr haben.

und hier geht es weiter

Der Schlüssel, die Schulen in der Pandemie offen zu halten
Der Schlüssel, um die Schulen in der Pandemie offen zu halten, ist anzuerkennen, dass Schulen nur bei niedrigen Inzidenzen sicher sein können, dass sie selber zu Verbreitung beitragen und dass sie Hilfe brauchen, damit die Inzidenzen eben nicht steigen. Wir brauchen niedrige Inzidenzen Es geht kein…