Berlin - SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hält Sorgen um Inflation in Deutschland für unbegründet. "Dass wir Deutsche uns angesichts unserer Geschichte besondere Sorgen um Inflation machen, ist verständlich", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben).

Aktuell begründet seien sie nicht, fügte er hinzu. "Der Wiederanstieg der Mehrwertsteuer nach vorheriger Senkung ist genauso wenig Zeichen dauerhaft schneller steigender Preise wie die Tatsache, dass Engpässe bei Gütern nach Corona zu Knappheit und dann auch Preisanstieg führen", führte der SPD-Chef aus. Der FDP-Finanzpolitiker Florian Toncar sagte dem RND hingegen: "Die Bundesregierung hat es in den vergangenen Jahren versäumt, Vorkehrungen für die Rückkehr der Inflation zu treffen." Er ergänzte: "Nun ist sie wieder zurück, doch Deutschland und Europa sind immer noch abhängig vom billigen Geld der Zentralbanken." Er mache sich Sorgen um die "Tragfähigkeit" der Schulden. "Angesichts der Inflationsrisiken ist es umso wichtiger, dass wir an der Schuldenbremse und an den europäischen Schuldenregeln festhalten." Erstmals seit knapp 28 Jahren hat die Inflation in Deutschland wieder die Vier-Prozent-Marke überschritten. Die Verbraucherpreise legten im September gegenüber dem Vorjahresmonat laut Statistischem Bundesamt um 4,1 Prozent zu.

Foto: Butter in einem Supermarkt (über dts Nachrichtenagentur)

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