Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel soll laut eines Berichts des "Spiegel" in der entscheidenden Abstimmung des CDU-Bundesvorstands über die Kanzlerkandidatur am Montagabend nicht für Armin Laschet gestimmt haben. Obwohl Merkel in der Sitzung zugeschaltet und auch stimmberechtigt war, beteiligte sich die frühere CDU-Bundesvorsitzende laut des Berichts gar nicht an dem Votum des Gremiums.

CDU-Chef Laschet gewann die Abstimmung mit 31 zu 9 Stimmen bei 6 Enthaltungen, was 46 Stimmen ergibt. Insgesamt seien aber 47 Vorstandsmitglieder stimmberechtigt - die fehlende Stimme soll die von Merkel gewesen sein, schreibt das Magazin. Noch bevor Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder am 11. April beide ihre Bewerbung um die Kanzlerkandidatur der Union erklärt hatten, hatte CDU-Parteivize Volker Bouffier laut "Spiegel"-Bericht die Bundeskanzlerin gebeten, Laschet ihre Unterstützung auszusprechen. Merkel lehnte dies aber ab und bekräftigte später öffentlich, in dem Wettstreit neutral bleiben zu wollen.

Bei der Abstimmung in der Nacht zu Dienstag ging es dann relativ chaotisch zu. Für die geheime Abstimmung in der Videokonferenz wurden Links zu einem externen Abstimmungstool per E-Mail verschickt, die bei manchen Vorstandsmitgliedern im Spam-Ordner landeten.

Foto: Angela Merkel (über dts Nachrichtenagentur)

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