Berlin - Eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung und eine stärkere staatliche Unterstützung deutscher Topathleten fordert Frank Ullrich (SPD), der neue Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestags. Die Prämie für Olympiasieger müsse angehoben und Gewinner mit Rentenpunkten belohnt werden, sagte er dem "Spiegel" dazu.
"Ein Sportler sollte so honoriert werden wie eine Krankenschwester oder eine Pflegerin oder alle, die etwas für die Gesellschaft leisten", sagte der Sozialdemokrat. Ullrich, der 1980 im Biathlon eine Goldmedaille für die DDR gewann, kündigte an, sich für mehr Planstellen für Spitzensportler bei Bundeswehr, Zoll und Bundespolizei einzusetzen. Der Thüringer sagte, er wäre gern zu den in der kommenden Woche beginnenden Winterspielen nach Peking gefahren. Dies sei aber wegen der Einreiseformalitäten kurzfristig nicht möglich gewesen.
Ullrich ist erst im Dezember zum Vorsitzendes des Ausschusses gewählt worden. Die Lage der Sportler in China beurteilt der Politiker kritisch: "Ich möchte nicht in der Haut derjenigen stecken, die in Peking Repressalien ausgesetzt sind, weil sie eine kritische Meinung äußern." Einen diplomatischen Boykott lehnte er dennoch ab: "Wir sollten unsere Athleten nicht alleinlassen in der schwierigen Situation", sagte Ullrich. "Da hat die Politik eine Verantwortung."
Foto: Rad-Rennfahrer mit Fahrradhelm (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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