Berlin - In der Debatte um den Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Automobilindustrie in die Pflicht genommen. Die Automobilindustrie sei Hauptprofiteur des Ausbaus der Ladeinfrastruktur, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

Wissing forderte deshalb auch von ihr ein besonderes Engagement. Zugleich zeigte sich der Minister jederzeit offen für Gespräche über den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur. Zuvor hatte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA), einen branchenübergreifenden Ladenetz-Gipfel und einen beschleunigten Ausbau gefordert. "Wir können die Menschen nur vom Umstieg auf klimafreundliche Elektromobilität überzeugen, wenn wir sicherstellen, dass sie überall schnell und unkompliziert laden können", sagte Wissing den Funke-Zeitungen.

"Nur wenn Laden so einfach wie Tanken wird, schaffen wir es, die Menschen auf dem Schritt in Richtung Mobilität der Zukunft und Klimaneutralität mitzunehmen." Der Minister betonte, dass sich die Automobilindustrie bei den Herausforderungen, die die Transformation der gesamten Branche mit sich bringt, in der Verantwortung sehen sollte. Die Elektromobilität könne man nur gemeinsam zu einem Erfolgsmodell machen. Die Ampel-Koalition werde dafür ressortübergreifend viele Maßnahmen auf den Weg bringen, so Wissing.

Deutschland müsse zum Leitmarkt für Elektromobilität werden. Dazu müsse vor allem der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur massiv beschleunigt werden. Der Energiewirtschaftsverband BDEW hatte zuvor vor einem Überangebot bei Ladesäulen gewarnt.

Foto: Elektroauto-Stromtankstelle von RWE (über dts Nachrichtenagentur)

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