Düsseldorf - Das Ansehen von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und seiner schwarz-gelben Landesregierung ist seit Ende Januar deutlich eingebrochen. Das geht aus dem "NRW-Trend" hervor, den Infratest im Auftrag des WDR-Magazins "Westpol" erstellt hat.
Mit der Arbeit von Laschet ist aktuell demnach nur noch jeder vierte Wahlberechtigte zufrieden (26 Prozent, -34 Prozentpunkte im Vergleich zum Januar), 69 Prozent (+31) sind unzufrieden. Das ist der schlechteste Wert für Laschet seit seiner Wahl zum Ministerpräsidenten. Mehrheitlich zufrieden mit seiner Arbeit sind nur noch die Anhänger der CDU (58 zu 41 Prozent). Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Bewertung der Landesregierung insgesamt.
Nur noch jeder dritte Befragte (33 Prozent, -26) ist zufrieden mit der Arbeit der schwarz-gelben Regierungskoalition, zwei Drittel der Wahlberechtigten (64 Prozent, +23) sind unzufrieden. Das ist ebenfalls der schlechteste Wert für die Landesregierung in dieser Legislaturperiode. Während mit 67 Prozent die Zufriedenheit unter den CDU-Anhängern deutlich überwiegt, sind die Anhänger der anderen Parteien mehrheitlich skeptisch. Auch in den Reihen des kleinen Koalitionspartners FDP überwiegt inzwischen die Kritik.
Nur noch 35 Prozent der FDP-Anhänger stellen der Landesregierung ein gutes Zeugnis aus, 63 Prozent sind unzufrieden. Dieses Arbeitszeugnis wirkt sich allerdings unterschiedlich auf das Abschneiden der Parteien in der Sonntagsfrage aus. Wenn am Sonntag ein neuer Landtag in Nordrhein-Westfalen gewählt würde, drohten der CDU massive Verluste. Sie käme nur noch auf 28 Prozent und damit neun Prozentpunkte weniger als im Januar.
Damit liegt die CDU nur noch knapp vor den Grünen, die sich mit 26 Prozent (+2) auf ein neues Allzeithoch im "NRW-Trend" verbessern. Die SPD kann dagegen von der Schwäche der CDU kaum profitieren. Sie liegt mit 18 Prozent (+1) weiter klar hinter den Grünen und nur knapp über ihrem historischen Tiefstwert aus dem Januar. Anders als die CDU kann die FDP mit elf Prozent deutlich zulegen (+3), für das schwarz-gelbe Regierungsbündnis würde es aber nicht mehr zur Mehrheit im Düsseldorfer Landtag reichen.
Die AfD legt erstmals seit Juni 2020 wieder zu und verbessert sich auf acht Prozent (+2). Die Linke würde mit drei Prozent den Einzug in den Landtag verpassen. Bei der Frage, wer ein guter Kanzlerkandidat für die Union bei der Bundestagswahl im September wäre, fällt Laschet auch in seinem Heimatland weiter hinter den bayrischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder zurück. Trotz Verlusten hält knapp jeder zweite Nordrhein-Westfale (49 Prozent, -7) Söder für einen guten Kanzlerkandidaten, unverändert 37 Prozent finden das nicht.
Laschet dagegen bewertet nur noch knapp jeder Vierte (24 Prozent) als guten Kanzlerkandidaten. Seit Januar hat sich der Rückhalt für den CDU-Chef damit nahezu halbiert (-23 Prozentpunkte). 66 Prozent der Befragten sehen in Laschet keinen guten Kandidaten.
Foto: Armin Laschet (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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