Washington/Jerusalem - Im Konflikt zwischen Israel und Palästinensern haben die USA den Druck auf den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu erhöht, auf eine Waffenruhe hinzuwirken. US-Präsident Joe Biden habe Netanjahu am Mittwoch zu einer "erheblichen Deeskalation" aufgefordert, teilte das Weiße Haus mit.

Israelischen Medienberichten zufolge sollen die Chancen für eine Waffenruhe zuletzt gestiegen sein. Die Hamas sei dazu bereit, Israel zögere noch, hieß es. Ein möglicher Stillstand der Waffen könnte bereits am Donnerstagabend oder am Freitag in Kraft treten, berichtet die "Jerusalem Post". Die Angriffe beider Seiten gingen allerdings am Mittwochabend und am frühen Donnerstagmorgen zunächst weiter.

Luftangriffe der israelischen Streitkräfte richteten sich unter anderem gegen mehrere unterirdische Ziele. Aus dem Gazastreifen wurden unterdessen nach israelischen Angaben seit Mittwochabend etwa 70 Raketenstarts in Richtung Israel gezählt - der Großteil konnte abgefangen werden. Im späteren Verlauf der Nacht soll es aber keine Warnsirenen in Israel mehr gegeben haben. Seit Beginn der vergangenen Woche wurden rund 3.700 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert.

Der jüngste Konflikt war am 6. Mai im Zuge einer erwarteten Gerichtsentscheidung ausgebrochen, bei der es um Zwangsräumungen von Palästinensern in Ost-Jerusalem ging. In Israel wurden seitdem mindestens zwölf Menschen getötet und Hunderte verletzt, auf palästinensischer Seite ist allein im Gazastreifen von 227 Toten und mehr als 1.600 Verletzten die Rede.

Foto: Benjamin Netanjahu (über dts Nachrichtenagentur)

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