Berlin - Die Erklärung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, für eine zweite Amtszeit anzutreten, hat verhaltene Reaktionen ausgelöst. "Seine heutige Ankündigung steht für sich", sagte Regierungssprecher Seibert am Freitag.

Die Kanzlerin habe am Morgen mit Steinmeier telefoniert und habe "hohen Respekt" für Steinmeier wie für sein Amt, wie Seibert sagte. CSU-Chef Markus Söder lehnte hingegen eine Entscheidung der Union über eine Unterstützung vor der Bundestagswahl klar ab. "Wir nehmen die Ankündigung des Bundespräsidenten mit Respekt zur Kenntnis. Die Zusammenarbeit mit dem Bundespräsidenten ist sehr gut und vertrauensvoll", sagte Söder der "Welt" (Samstagausgabe).

"Aber die Entscheidung und Festlegung steht erst nach der Bundestagswahl an. Das werden CDU und CSU gemeinsam beraten." Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte sich schon vor einigen Tagen in der FAZ für eine zweite Amtszeit von Steinmeier ausgesprochen und wiederholte dies am Freitag. "Als Ministerpräsident des Freistaates Thüringen wäre ich sehr dafür, dass der Bundespräsident über Parteigrenzen hinweg für eine zweite Amtszeit vorgeschlagen würde", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Steinmeier habe "in schwierigen Zeiten eine gute Arbeit gemacht", fügte Ramelow hinzu. "Das sage ich als Ministerpräsident und nicht als Parteipolitiker." Allerdings sei dieses Plädoyer für Steinmeier auch an seine eigene Partei gerichtet, so der Regierungschef. Die Linke hatte 2017 den Armutsforscher Christoph Butterwegge nominiert.

Foto: Frank-Walter Steinmeier (über dts Nachrichtenagentur)

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