Brüssel - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen pocht auf eine eigenständige Rolle der EU gegenüber den USA auch nach dem bevorstehenden Machtwechsel in Washington. "Die Welt hat sich verändert, die EU und auch die USA haben sich verändert", sagte von der Leyen der "Zeit". Auch die transatlantische Partnerschaft "muss erneuert werden, sie wird anders", so die EU-Kommissionschefin.

"Wir haben die Zäsur der Trump-Wahl im Jahr 2016 eher so erlebt, dass wir als Europäer beispielsweise in der Sicherheitspolitik zwar unseren fairen Anteil tragen, aber eben auch eigene Akzente setzen müssen. Das werden wir uns nicht mehr nehmen lassen, dazu ist Europa den Weg nun schon zu weit gegangen." Von der Leyen brachte ihre Freude über den Sieg der Demokraten Joe Biden und Kamala Harris zum Ausdruck. "Mich stimmt zuversichtlich, dass wir künftig jemanden im Weißen Haus haben, der uns als Partner sieht." Dass Harris zur ersten Vizepräsidentin der USA gewählt wurde, sei "ein ganz starkes Signal für die Frauen, aber auch für Vielfalt". Zudem sei die "Frische und Fröhlichkeit", mit der sie auftrete, schon mitreißend. "Diesem Anfang wohnt wirklich ein Zauber inne." Ungewohnt deutlich kritisierte die Kommissionspräsidentin das Verhalten des noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump: "Dass ein amtierender Präsident den Ausgang einer Wahl anzweifelt – in den USA –, das ist schon abenteuerlich."

Foto: Ursula von der Leyen (über dts Nachrichtenagentur)

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