Den Haag - Die holländische Wirtschaft begrüßt das Wahlergebnis in den Niederlanden. "Mitte-rechts, das ist für Unternehmer positiv", sagte am Donnerstag die Vorsitzende des Arbeitgeberverbands VNO-NCW, Ingrid Thijssen, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe).
In der Wahl zur Zweiten Kammer ist die rechtsliberale Partei des Ministerpräsidenten Mark Rutte als stärkste Kraft bestätigt worden. Sein größter Koalitionspartner, der Christdemokratische Aufruf (CDA), buchte Verluste, während die linksliberale D66 deutlich zulegte und sich als eine der großen Hauptwahlsieger fühlen darf. Gut möglich ist, dass diese drei Parteien, die schon bisher in einer Vierer-Koalition zusammenarbeiten, Verhandlungen über ein neuerliches Bündnis aufnehmen. Rutte hatte im Wahlkampf den CDA als bevorzugten Koalitionspartner genannt, nach den ersten Wahlprognosen aber gesagt, er werde "sehr wahrscheinlich" mit D66 zuerst sprechen.
"Wir haben vor der Wahl eine Umfrage (im Verband) gemacht, welches die favorisierte Koalition wäre", sagte Thijssen. "Und beinahe die Hälfte unserer Mitglieder sagt: `Wenn diese drei Parteien eine Koalition bilden können, wäre das schön.` Natürlich am liebsten zu dritt: Je weniger Parteien für eine Koalition nötig sind, desto weniger komplizierter werden die Kompromisse." Am Wahlabend sah es so aus, als würde das Trio knapp eine Mehrheit zusammenbekommen. Inzwischen scheint ein vierter Partner nötig.
Die Niederlande sind der wichtigste westliche Handelspartner Deutschlands und der zweitwichtigste überhaupt hinter China. "Wichtig ist, möglichst schnelle eine neue Regierung zu bilden, um die notwendigen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Wirtschaftskraft zügig umzusetzen", sagte Günter Gülker, Geschäftsführer der Deutsch-Niederländischen Handelskammer, der FAZ.
Foto: Plakate zur Parlamentswahl in den Niederlanden 2021 (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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