„Die Arbeit der Wissenschaft hat überhaupt nichts mit Konsens zu tun. Konsens ist das Geschäft der Politik. In der Wissenschaft hingegen braucht es nur einen Forscher, der zufällig Recht hat, was bedeutet, dass er oder sie die Ergebnisse hat, die durch Bezug auf die reale Welt überprüfbar sind. In der Wissenschaft ist der Konsens irrelevant. In der Tat sind die größten Wissenschaftler in der Geschichte gerade deshalb großartig, weil sie mit dem Konsens gebrochen haben.“ - Michael Crichton
„Wenn Sie das Gefühl haben, dass der April eher kühl war, dann haben Sie sich schon an die menschengemachte Klimaerwärmung gewöhnt“, so der Kommentar des Meteorologen Gaudenz Flury des schweizerischen Staatsfernsehens, der ihm einiges an Kritik geerntet hat. Einige Zuschauer hatten tatsächlich den Eindruck, dass ihnen da politische Propaganda in der Wetterprognose untergejubelt wurde, und haben diese Beschwerde Kund getan.
Gegenüber dem Nachrichtenportal „Nau.ch“ rechtfertigt sich Flury: „Dass der Klimawandel vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger verursacht wird und dadurch menschengemacht ist, ist keine politische Meinung, sondern wissenschaftlicher Konsens. Und genau darauf stützen wir uns bei 'SRF Meteo'.“ [1] Dies klingt vielen sicherlich Einleuchtend, und es ist auch ein Argument, das ad nauseam verwendet wird, um die Thesen des menschengemachten Klimawandels und seinen Derivaten wie „Klimakrise“ oder „Klima-Notstand“ zu rechtfertigen. Es gibt nur ein Problem: Ein sogenannter „wissenschaftlicher Konsens“ existiert nicht, ja kann gar nicht existieren, denn es ist ein Oxymoron. Es kann einen Konsens unter Wissenschaftlern geben, aber keinen Konsens als Wissenschaft, denn Konsens ist keine Wissenschaft, und Wissenschaft kein Konsens.
Wissenschaft ist im Grunde das Erkennen von Tatsachen, Realitäten, Fakten, und ihre Darstellung und Beschreibung. Hieraus können dann praktische Anwendungen folgen, aber Wissenschaft ist an sich nichts anderes, als die empirische Erkenntnis der Realität. Die Realität lässt sich von dem, worüber wir Menschen uns nun einig sind oder nicht, wenig beeindrucken. Wenn die Wissenschaftler sich allesamt einig wären, dass Wasser brennbar ist, dann wäre Wasser trotzdem nicht brennbar. Der wissenschaftliche Konsens war berühmterweise einstmals, dass Einsteins Relativitätstheorie Unsinn sei. Mann kann es nicht oft genug Wiederholen: Wissenschaft wird nicht durch Konsens definiert.
In der Wissenschaft gelten unterm Strich nur harte Fakten, Beweise, wie bei einem Krimi. Und in dubio pro reo. Ob man es nun hören will oder nicht, diese Beweise fehlen bei der Theorie des menschengemachten Klimawandels. Es ist eine These die grundsätzlich auf einer Reihe von Annahmen und Modellierungen basiert, welche möglicherweise plausibel sein können, aber keinen Beweis darstellen. Bei der Evolutionstheorie zum Beispiel gibt es ja die Behauptung, diese sei nur eine Theorie und kein Fakt, was teilweise richtig ist, jedoch gibt es weitreichende Belege und Indizien sowie eine logische Argumentation dafür, welche diese Theorie glaubwürdig machen. Durch Experimente hat man die Logik der Evolutionstheorie nachweisen können. Bei der Theorie des menschengemachten Klimawandels hingegen haben sich die Modellierungen und deren abgeleitete Vorhersagen immer wieder als falsch erwiesen. [2]
Im Zweifel also für den Angeklagten, oder in diesem Fall für den Skeptiker. Auf einen vermeintlichen „wissenschaftlichen Konsens“ hinzuweisen ist dabei der einfache Ausweg. Es mag wohl sein, dass eine grosse Einigkeit unter Wissenschaftler es wahrscheinlicher macht, dass eine gewisse These mit höherer Wahrscheinlichkeit korrekt und zutreffend ist. Doch nicht deshalb darf man diesen Konsens unter Wissenschaftlern als Nachweis für irgend etwas nehmen, das wäre einerseits unwissenschaftlich, andererseits würde es die Möglichkeit schaffen, dass man Unwahrheiten oder Pseudowissenschaft als Wissenschaft kolportiert, sofern man genügend helle Geister irgendwie dazu bringen kann, sich entsprechend zu äussern. Dies war und ist in totalitaristischen Staaten zum Beispiel gang und gebe.
Im Fall des menschengemachten Klimawandels macht man es sich diesbezüglich einfach: Jeder, selbst renommierte Wissenschaftler, die diese Thesen nicht stützen, werden als „Klimaleugner“ oder sonstwie diffamiert. So trauen sich alsbald viele Wissenschaftler nicht mehr, diese Thesen öffentlich anzuzweifeln. Natürlich ist etwas wissenschaftlicher Konsens, wenn sich kaum ein Wissenschaftler mehr traut, es zu bestreiten, oder die, die das wagen, folglich als „Klimaleugner“ oder mit sonstigen Etikettierungen angefeindet und diffamiert werden. Auf diese Art unterbindet man den Diskurs, was, erneut, vollkommen unwissenschaftlich ist; man schafft ein Dogma: Eine Wahrheit die nicht in Frage gestellt werden darf. Ein Dogma ist nicht intrinsisch wahr oder unwahr, sondern lediglich darf es nicht angezweifelt werden.
„Wissenschaftlicher Konsens“ klingt natürlich bei weitem besser als „Dogma“, aber es bleibt dabei, dass dieser „wissenschaftliche Konsens“ keine Wissenschaft, kein Fakt ist. Ansonsten würde man ja auch sagen, dass es ein wissenschaftlicher Fakt ist, statt wissenschaftlichem Konsens, und diese Fakten könnte man heranziehen, anstatt die Theorie damit legitimieren zu müssen, dass viele Leute sie teilen. Entsprechend bleibt es auch nichts weiter als eine Ansicht, welche man versucht anderen als unwiderlegbare Tatsache aufzuerlegen.
[1] https://www.nau.ch/people/aus-der-schweiz/srf-gaudenz-flury-bekommt-wegen-klima-spruch-aufs-dach-66480846
[2] https://nypost.com/2021/11/12/50-years-of-predictions-that-the-climate-apocalypse-is-nigh/