Düsseldorf - In Nordrhein-Westfalen profitieren 1,6 Millionen Beschäftigte von der Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro. Das geht aus einer Antwort von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor, über die die "Rheinische Post" in ihrer Mittwochausgabe berichtet.

Der Minister verweist auf eine Verdiensterhebung, wonach mehr als jeder fünfte Beschäftigte (21 Prozent) in NRW im Niedriglohnsektor arbeitet, also weniger als 12,27 Euro verdient. Zieht man Praktikanten, Minderjährige und all diejenigen ab, die zwar unter der Niedriglohnschwelle, aber oberhalb der Mindestlohnschwelle verdienen, erhält man 1,6 Millionen. Vor allem Beschäftigte in Branchen ohne Tarifvertrag - etwa 43 Prozent - würden von der Anhebung profitieren. Diese seien dreimal so häufig von Niedriglöhnen betroffen wie Beschäftigte mit Tarifvertrag.

Bei den tarifgebundenen Branchen zeigt die Auswertung von 126 Branchentarifverträgen, dass in 63 Wirtschaftszweigen die Grundvergütungen weniger als zwölf Euro beträgt. "Der Mindestlohn wirkt", sagte SPD-Fraktionsvize Lisa-Kristin Kapteinat der "Rheinischen Post". "Das bedeutet, dass 92 Prozent der Beschäftigten im Niedriglohnsektor in Nordrhein-Westfalen künftig deutlich mehr Geld im Portemonnaie haben werden." Gerade in Branchen ohne Tarifvertrag in Nordrhein-Westfalen helfe der höhere Mindestlohn.

Foto: Reinigungskraft in einer U-Bahn-Station (über dts Nachrichtenagentur)

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