Berlin - Deutschland hat erst 17,6 Millionen Corona-Impfdosen an ärmere Länder abgegeben, hält aber am Ziel fest, dass bis Jahresende daraus 100 Millionen werden. "Dieses Versprechen halten wir auch", sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) der "Welt am Sonntag".

Bislang hat die Bundesrepublik nur Dosen des vergleichsweise unbeliebten Herstellers Astrazeneca an Drittstaaten abgegeben. Die größten Empfängerländer sind Vietnam mit 2,6 Millionen Dosen, die Ukraine mit 1,5 Millionen sowie Ägypten und Ghana mit jeweils 1,5 Millionen. Genügend Impfstoff für Drittimpfungen seien trotz Abgabe vorhanden: 2022 erhält Deutschland laut BMG insgesamt 256 Millionen Dosen aller Hersteller. Auch global hinken die Ziele der Covax-Initiative hinterher.

Bis Jahresende sollen zwei Milliarden Dosen abgegeben werden, Stand 20. Oktober waren es jedoch nur rund 386 Millionen. Als großes Hindernis bei der Weitergabe von überschüssigen Dosen sieht der Bund nach eigenen Angaben die nötige Genehmigung der Hersteller Biontech und Moderna an - diese möchten dadurch Haftungsrisiken in Drittstaaten verhindern. Für die Weitergabe müssen deshalb neue Verträge geschlossen werden, was den Prozess verlangsame. Staatssekretär Thomas Steffen fordert deshalb, die EU müsse nun den Druck auf die Hersteller erhöhen.

Foto: Container (über dts Nachrichtenagentur)

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