Wiesbaden - Ende 2021 haben in Deutschland 83,2 Millionen Menschen gelebt und damit etwa so viele wie Ende 2020 und Ende 2019. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer ersten Schätzung am Donnerstag mit.

Die Ursache für die stagnierende Bevölkerungszahl war 2021 demnach die gestiegene Sterbefallzahl, die deutlich höher war als die Zahl der Geborenen: Die Lücke zwischen den Geburten und Sterbefällen konnte allerdings durch die gestiegene Nettozuwanderung geschlossen werden. 2020 war die Nettozuwanderung noch gesunken. In den drei Jahrzehnten seit der deutschen Vereinigung war die Bevölkerung Deutschlands überwiegend gewachsen. Ausnahmen bildeten lediglich die Jahre 1998 sowie 2003 bis 2010.

Das Bevölkerungswachstum hatte sich jedoch ausschließlich aus dem positiven Wanderungssaldo ergeben - also dadurch, dass mehr Menschen zugewandert als abgewandert waren. Ohne diese Wanderungsgewinne wäre die Bevölkerung bereits seit 1972 geschrumpft, da seither jedes Jahr mehr Menschen starben als geboren wurden. Die Zahl der Geburten und der Sterbefälle hat nach vorläufigen Daten 2021 gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Ausgehend von den bereits vorliegenden Meldungen der Standesämter ist 2021 mit 775.000 bis 795.000 Geborenen und etwa 1,02 Millionen Gestorbenen zu rechnen.

Zum Vergleich: Im Jahr 2020 wurden 773.144 Kinder geboren, 985.572 Menschen sind gestorben. Der Saldo aus Zu- und Fortzügen wird für 2021 zwischen +270.000 und +320.000 Personen geschätzt (2020: +220.251). Unter den Herkunftsländern trugen - ausgehend von den Angaben für die Monate Januar bis Oktober 2021 - insbesondere Rumänien, Syrien und Afghanistan zu den Wanderungsgewinnen bei.

Foto: Menschen mit Maske (über dts Nachrichtenagentur)

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