Frankfurt/Main - Anderthalb Jahre nach dem Aus für den 500-Euro-Schein sind noch 300,3 Millionen von der Bundesbank ausgegebene Banknoten im Wert von 150,2 Milliarden Euro im Umlauf. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums mit Stichtag 19. November auf eine Parlamentsanfrage des FDP-Finanzexperten Markus Herbrand hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) berichten.
Bei der letztmaligen Herausgabe der Banknote am 26. April 2019 waren 348,3 Millionen Scheine im Wert von 174,2 Milliarden Euro im Umlauf. Bis zum 31. Dezember 2019 war die Zahl bereits auf 319,3 Millionen Scheine im Wert von 159,6 Milliarden Euro gesunken. Wie viel davon in Deutschland in Tresoren zur Wertaufbewahrung schlummert, konnte die Bundesbank nicht genau beziffern - sie schätzt einen Wert von 25 bis 35 Prozent. Als Gründe für die Abschaffung des 500-Euro-Scheins hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Kampf gegen Terrorismus, Drogenhandel und Geldwäsche angeführt.
Experten bezweifelten jedoch die Wirksamkeit, es gab auch Warnungen vor einer beginnenden Abschaffung des Bargelds. "Die vorliegenden Zahlen zeigen, dass der 500-Euro-Schein wohl noch für lange Zeit in Umlauf sein wird", schlussfolgert FDP-Politiker Herbrand. Er sieht keinen Trend für einen verstärkten Umtausch der 500er in andere Geldscheine. Wenn die Bundesregierung die Bestände schneller abbauen will, müsse sie dem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken, sagte der Liberale.
Foto: 500-Euro-Geldscheine (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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