Berlin - Die Abwrackprämie der Bundesregierung für Lastwagen hat kaum einen Effekt für den Klimaschutz gebracht. Das geht aus der Regierungsantwort auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Samstagausgaben berichten.

Demnach wurde mit dem Förderprogramm bislang (Stand 1. Juli) die Anschaffung von 4.748 Lkw mit Dieselmotoren finanziert. Hinzu kamen lediglich 192 Nutzfahrzeuge, die über einen Gasantrieb verfügen. 60 Millionen Euro investierte die Bundesregierung laut Antwortschreiben in die Neuanschaffung von Diesel-Lkw. Weitere 2,6 Millionen Euro wurden für Fahrzeuge gezahlt, die in ihren Motoren Erdgas verbrennen. "Das von Andreas Scheuer vollmundig angekündigte Flottenaustauschprogramm entpuppt sich in der Praxis endgültig als verkappte Branchenförderung für den Straßengüterverkehr", kritisierte Matthias Gastel, Verkehrsexperte der Grünen-Bundestagfraktion. Für den Klimaschutz sei es "praktisch unwirksam", da mehr als 96 Prozent der geförderten Fahrzeuge herkömmliche Diesel-Lkw seien. "Statt in den Klimaschutz zu investieren, fließen die Steuermittel zu 100 Prozent in fossile Antriebstechnologien, die keine Zukunft haben", so Gastel weiter. Nach seiner Ansicht werden mit der Abwrackprämie Unternehmen belohnt, "die lange Zeit die Flottenmodernisierung aufgeschoben haben und mit Stinkern unterwegs waren". Anfang des Jahres hatte das Verkehrsministerium das Förderprogramm auf den Weg gebracht. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kündigte seinerzeit an, dass "der Austausch alter gegen neue Lkw mit sauberen Antrieben" gefördert werden solle. Ziel sei unter anderem "nachhaltig die CO2-Emissionen der Nutzfahrzeugflotte zu senken". Bis zu 15.000 Euro Subventionen konnten Spediteure bei der Anschaffung eines fabrikneuen Lastwagens ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mit der aktuellen Abgasnorm Euro VI bekommen, sofern sie ein betagtes Fahrzeug mit schlechteren Emissionswerten ersetzen.

Foto: Lkw (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: