Berlin - Trotz coronabedingtem Passagierrückgang sind im August acht Prozent des Schienennetzes überlastet gewesen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums an den Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler.

Demnach betrafen die Überlastungen alle Regionen der DB Netz AG. Kindler macht für die Schienenstaus ein "systematisches Kaputtsparen" der Bahn und eine "jahrelange `Straßenbau first`-Politik der Union" verantwortlich. "Nach der Bundestagswahl brauchen wir ein Jahrzehnt `Schiene first`", sagte Kindler. Sonst seien weder die Verkehrsverlagerung auf die Bahn noch Klimaschutzziele erreichbar. Während das Netz seit 1995 um 15 Prozent geschrumpft sei, habe der Güterverkehr um 80 Prozent zugelegt, heißt es in einer Berechnung der "Allianz pro" Schiene.

Deren Geschäftsführer Dirk Flege warnte im Focus, das "Gedrängel auf den Gleisen" sei "zum ernsten Standortnachteil" für Deutschland geworden.

Foto: Gleisanlage (über dts Nachrichtenagentur)

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