Berlin - Der niedersächsische CDU-Chef Bernd Althusmann hat schwere Vorwürfe gegen die Schwesterpartei CSU erhoben. "Der CSU hat es an Teamgeist in der schwierigsten Phase der Union gefehlt", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Die Führungsspitze der CSU trage eine gehörige Portion Mitverantwortung für das schlechte Wahlergebnis der Union. "So manche Grenze wurde da unnötig überschritten." Althusmann sendete zudem einen Ordnungsruf in die Union: "Geschlossenheit ist das Ziel und die erreichen wir nicht, wenn wir weitermachen wie bisher." Er forderte, es sollten jetzt alle mal "tief durchatmen" und nach vorne schauen. Für die Gremiensitzungen der CDU am Montag forderte Althusmann einen klaren Fahrplan zur Neuaufstellung der Partei. "Ich erwarte, dass das Präsidium einen klaren Zeitplan und einen Verfahrensvorschlag für einen Sonderparteitag der CDU Deutschlands möglichst im Dezember, spätestens im Januar beschließt", sagte er dem RND. Der Weg, sich auf eine Persönlichkeit zu verständigen, sei extrem ambitioniert. Der CDU-Politiker bekundete Sympathie für eine Mitgliederentscheidung. "Sollten mehrere Kandidaten vorgeschlagen werden, brauchen wir eine viel stärkere Einbindung aller Parteimitglieder als in der Vergangenheit." Die personelle Neuaufstellung solle sich nicht nur auf Männer oder Frauen oder bestimmte Altersjahrgänge konzentrieren, sondern auf die Persönlichkeit der- oder desjenigen, der die CDU in eine Zeit vieler Herausforderungen führe. "Zudem sollten wir den Kompass, das inhaltliche Fundament der Union, neu justieren." Das erscheine fast noch wichtiger als die personelle Frage.

Foto: Bernd Althusmann (über dts Nachrichtenagentur)

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