Wiesbaden - Der Anteil von Mehrlingsgeburten unter den Neugeborenen hat sich im Vergleich zu 1977 mehr als verdoppelt. Unter den 781.000 Neugeborenen, die im Jahr 2019 hierzulande auf die Welt kamen, waren rund 29.000 Mehrlingskinder, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstagmorgen mit.

Somit lag der Anteil von Mehrlingskindern an allen Neugeborenen bei 3,7 Prozent. Den Großteil (98 Prozent) der Mehrlingsgeburten machen Zwillinge aus: 14.088 Zwillingspaare kamen im Jahr 2019 zur Welt, 265-mal gab es Drillinge und fünfmal Vierlinge oder sonstige Mehrlingsgeburten. Während es im Jahr 1977 den geringsten Anteil an Mehrlingskindern gegeben hatte – 1,8 Prozent oder jedes 56. Neugeborene – steigt deren Anteil seit den 1980er Jahren an. Die gestiegene Zahl der Mehrlingsgeburten kann zum einen auf die moderne Reproduktionsmedizin zurückgeführt werden, die vielen Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch zu Nachwuchs verhilft, so Destatis.

Im Rahmen einer künstlichen Befruchtung können werdenden Müttern hierbei mehrere Embryonen eingepflanzt werden. Erstmals wurde in Deutschland im Jahr 1982 ein mittels künstlicher Befruchtung gezeugtes Kind geboren. In jenem Jahr lag der Anteil der Mehrlingskinder an allen Neugeborenen noch bei 1,9 Prozent. Zum anderen steigt nach dem Stand der Wissenschaft die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsgeburt generell mit dem Alter der Frau.

Im Jahr 2019 waren 26 Prozent der Mütter von Mehrlingen zwischen 35 und 39 Jahre alt. Damit ist ihr Anteil in dieser Altersgruppe höher als im Durchschnitt der Mütter aller Lebendgeborenen (21 Prozent), so die Statistiker. Während zuletzt sieben Prozent der Mehrlingsmütter 40 und älter waren, lag ihr Anteil bei den Müttern aller Lebendgeborenen bei 4,5 Prozent.

Foto: Kreißsaal (über dts Nachrichtenagentur)

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