Berlin - Der Ärzteverband Marburger Bund hat den angekündigten Modellversuch im Saarland nach Ostern kritisiert, bei dem der Lockdown beendet werden soll. "Versuche in Modellregionen können in dieser Situation keine Alternative zum Lockdown sein", sagte die Vorsitzende des Ärzteverbands, Susanne Johna, der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe).

Die dritte Welle sei bereits im vollen Gange. "Ich sehe es kritisch, wenn mit dem Saarland ein zwar kleines, aber doch ganzes Bundesland einen Modellversuch durchführen will." Auch wenn die Inzidenz im Saarland noch relativ niedrig sei, bleibe völlig unklar, wie verhindert werden soll, dass viele Menschen aus anderen Bundesländern wegen der Öffnungen einreisen, sagte Johna. "Wo immer es Modellversuche geben wird, brauchen wir eine enge Überprüfung der Ergebnisse. Es muss vorher eindeutig geklärt sein, was positiv getestete Menschen tun müssen."

Denn wo viel getestet werde, gebe es auch mehr falsch-positive und mehr falsch-negative Ergebnisse, sagte die Verbandschefin. "Kommunen, die sich als Modellregion beteiligen, müssen die Einhaltung der Quarantäne von positiv Getesteten auch überprüfen. Ich gehe davon aus, dass die B117-Corona-Variante in Deutschland bereits für rund 80 Prozent der positiven Corona-Tests verantwortlich ist", sagte Johna.

Foto: Hinweis auf Maskenpflicht (über dts Nachrichtenagentur)

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