Berlin - Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat den Vorstoß der USA für eine Aussetzung der Patente für Corona-Impfstoffe begrüßt. Das sei ein kluger und vernünftiger Weg, sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Die Aussetzung des Patentschutzes sei nicht nur eine Frage der Fairness und der Solidarität mit den ärmeren Staaten, "die ansonsten kaum eine Chance haben, ausreichend Impfstoff zu bekommen", so Reinhardt. Die Aussetzung sei auch in unserem eigenen Interesse. "Der bisherige Verlauf der Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, weltweit und unabhängig von der Wirtschaftskraft eines Landes möglichst schnell eine möglichst hohe Impfrate zu erreichen", so der Ärztepräsident. "Denn gerade dort, wo nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, können sich besorgniserregende Virusmutationen entwickeln, vor denen die bisher entwickelten Vakzine möglicherweise nicht mehr ausreichend schützen", argumentierte er.

Reinhardt forderte allerdings eine Vergütung für die betroffenen Pharmaunternehmen. "Die Hersteller müssen natürlich eine angemessene Entschädigung dafür bekommen, dass ihr geistiges Eigentum genutzt wird", sagte er.

Foto: Leere Kabine in einem Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)

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