Berlin - Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat vor dem Impfstart der Hausärzte kommende Woche die kurzfristige Auflösung der Reservekapazitäten für die Zweitdosen der Impfstoffe gefordert. "Angesichts der steigenden Neuinfektionszahlen sollten wir die Reservekapazitäten für die Zweitdosen weitgehend auflösen und diese sofort verimpfen", sagte er der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).

Denn ab Ende April würden angesichts der vom Bund zugesagten Liefermengen ausreichend Kapazitäten für die Zweitimpfungen zur Verfügung stehen. Es müsse aber sichergestellt sein, dass die zugesagten Impfstoff-Mengen auch wirklich geliefert würden. "Zudem zeigen Studien, dass der zeitliche Abstand für die Zweitimpfung ohne Nachteile ausgeschöpft werden kann und bereits nach der ersten Dosis eine gute Schutzwirkung vorhanden ist. Davon sollten jetzt möglichst viele Menschen profitieren. Das ist wesentlich, um die dritte Infektionswelle zu brechen", sagte Reinhardt.

Die Haus- und Fachärzte seien für den Einstieg in die bundesweiten Corona-Impfungen gut vorbereitet. "Wenn den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen jetzt schnell ausreichend Impfstoff zur Verfügung gestellt wird, werden sie der Impfkampagne in Deutschland einen kräftigen Schub geben können", so der Präsident der Bundesärztekammer. Dabei würden sich die Praxen "natürlich an die Vorgaben der Impfverordnung halten" und zunächst vor allem immobile Patienten sowie Personen mit Vorerkrankungen impfen.

"Es wird aber auch Fälle geben, bei denen Ärzte von diesem Impfschema abweichen, wenn dies medizinisch geboten ist", sagte Reinhardt.

Foto: Impfung (über dts Nachrichtenagentur)

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