Berlin - Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat einen besseren Schutz von Ärzten vor Anfeindungen durch Abtreibungsgegner gefordert. Gewalt und Drohungen gegen Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, nähmen zu, sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).

"Das Spektrum reicht von anonymen Beschimpfungen und Hass-Postings in den Sozialen Netzwerken bis hin zu selbsternannten Lebensschützern, die persönlich vor den Praxen auftauchen", sagte Reinhardt. Dies führe dazu, dass Frauen diese Praxen nicht mehr in Ruhe aufsuchen könnten und der Praxisablauf gestört werde. "Zwar gibt es keine exakten Zahlen dazu, wie häufig das passiert. Aber es entsteht ein Klima der Bedrohung, das wir nicht einfach hinnehmen können - gerade bei einem hochsensiblen Thema wie dem Schwangerschaftsabbruch", sagte der Ärztepräsident.

"Hier ist der Gesetzgeber gefordert." Der Staat müsse "Ärzte besser vor Anfeindungen durch aggressive Abtreibungsgegner schützen", sagte Reinhardt. Vorbild dafür könnten die jüngsten gesetzgeberischen Maßnahmen gegen Hasskriminalität sein.

Foto: Ärztekammer (über dts Nachrichtenagentur)

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