Berlin - Ärztevertreter fordern bundesweit einheitliche Regeln für die Isolation von Corona-Infizierten. "Die Isolation für akut Infizierte sollte beibehalten werden", sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Wir haben alle ein Interesse daran, dass Corona weiterhin eingedämmt wird." In jedem Fall brauche es dabei "klare Regelungen, die sich nicht von Land zu Land unterscheiden". Am Donnerstag wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern über die Neuregelung der Isolationspflicht beraten. Bayern und Sachsen haben bereits die bisher geltende Frist von zehn Tagen auf fünf Tage reduziert.

Eine Aufhebung der Isolation nach fünf Tagen sei nur bei einem negativen Testergebnis und 48-stündiger Symptomfreiheit sinnvoll, so Johna. Der Nachweis sollte von einer Teststelle, beispielsweise einem Testzentrum oder einer Arztpraxis, stammen, forderte die Medizinerin. Die deutschen Hausärzte setzen angesichts hoher Inzidenzen und überforderter Gesundheitsämter vor allem auf das Verantwortungsbewusstsein der Bundesbürger: "Wer positiv auf das Coronavirus getestet wurde, oder wer Symptome hat, sollte zu Hause bleiben und den Kontakt mit anderen Menschen vermeiden", sagte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, den Funke-Zeitungen. "Das sollte konsequent eingehalten werden, unabhängig davon, wie die konkrete gesetzliche Regelung zur Isolation in Zukunft aussieht."

Ob eine Änderung der Isolationsregeln in der Praxis spürbare Auswirkungen habe, sei offen. "Nach den vielen Pirouetten der vergangenen Wochen wissen viele Menschen ohnehin nicht mehr, welche konkreten gesetzliche Regelungen aktuell gelten", so Weigeldt.

Foto: Positiver Corona-Test (über dts Nachrichtenagentur)

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