Berlin - Astronaut Alexander Gerst zieht seinen Heimatplaneten dem All vor. Für ihn sei "nicht der Weltraum der besondere Ort, sondern die Erde", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben).

"Ich kann Ihnen garantieren: Jeder meiner Kollegen ist nach einem halben Jahr im All begierig darauf, wieder zurückzukommen. Im Weltraum vermissen Sie das, was Ihnen hier selbstverständlich erscheint - das Tröpfeln des Regens, der Geruch von gemähtem Gras oder Vogelgezwitscher." Umso kritischer sieht er, wie die Menschen ihren Planeten behandeln: "Meine Kollegen und ich haben manchmal aus der Aussichtskuppel der ISS geschaut und uns vorgestellt, was jetzt wohl Außerirdische denken würden. Sie würden Wesen beobachten, die sich gegenseitig bekriegen und die Natur zerstören. Da stellt sich schon die Frage, ob diese Aliens uns als intelligentes Leben einordnen würden. Vielleicht würden sie lieber erst mal einen Planeten weiterfliegen."

Nach Ansicht Gersts wird der Weltraum kein Tummelplatz für Milliardäre wie Jeff Bezos oder Richard Branson bleiben: "Tatsächlich würde ich mich freuen, wenn jeder Mensch die Möglichkeit hätte, die Erde von außen zu sehen. Ich glaube sogar, dass das irgendwann so sein wird", so der Raumfahrer.

Die Luftfahrt habe genauso exklusiv angefangen, und heute könnten sich viele Menschen ein Flugticket leisten.

Foto: Alexander Gerst (über dts Nachrichtenagentur)

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