Berlin - Die Linkspartei hat sich der Kritik an dem verstärkten Engagement von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) als russischer Gaslobbyist angeschlossen. "Für Schröder gilt, aber das ist nichts Neues: einmal der Genosse der Bosse, immer der Genosse der Bosse", sagte Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow dem "Spiegel".

Man sollte einmal eine "alleinerziehende Hartz-IV-Empfängerin" fragen, was sie über Schröder denke. Der russische Energieriese Gazprom hatte kürzlich mitgeteilt, dass Schröder für den Aufsichtsrat des Staatskonzerns nominiert worden sei. Schröder ist mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet und behauptete jüngst, es sei die Ukraine, die gegenüber Russland "Säbelrasseln" betreibe, nicht umgekehrt. Auch aus der Linken gab es ähnliche Stimmen.

Die Linke, die Schröder wegen der Agenda 2010 immer wieder deutlich kritisiert hat, blieb in der Frage seines Engagements als Lobbyist ruhig. An einem Teil der Linksfraktion wird immer wieder moniert, Putin gegenüber zu unkritisch zu sein. Hennig-Wellsow wird diesem Lager nicht zugerechnet, sie stellte auch die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 infrage.

Foto: Gerhard Schröder (über dts Nachrichtenagentur)

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