Wiesbaden - Der reale Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist im Februar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2021 kalenderbereinigt um 20,5 Prozent gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstagmorgen mit.

Demnach war der reale Auftragsbestand nach vorläufigen Angaben im Februar 2022 kalender- und saisonbereinigt 1,0 Prozent höher als im Januar 2022. Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im Februar 2022 gegenüber Januar 2022 um 0,5 Prozent und die offenen Aufträge aus dem Ausland um 1,3 Prozent. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragsbestand im Februar 2022 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg er um 1,3 Prozent.

Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 0,6 Prozent höher als im Vormonat, so die Statistiker. Wie in den Monaten zuvor war auch im Februar 2022 in vielen Branchen das Auftragseingangsvolumen höher als das Umsatzvolumen. Der Nachfrageüberhang dürfte auf die anhaltend hohe Knappheit an Vorprodukten zurückzuführen sein. In deren Folge haben viele Unternehmen Probleme, die eingehenden Aufträge abzuarbeiten, so Destatis.

Die nicht kalender- und saisonbereinigte Reichweite des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe ist seit Juli 2021 stetig gestiegen. Im Februar 2022 betrug sie 7,9 Monate (Januar 2022: 7,8 Monate) und erreichte damit einen neuen Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015. Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite 11,4 Monate (Januar 2022: 11,1 Monate), bei Vorleistungsgütern lag sie wie im Vormonat bei 4,0 Monaten und bei Konsumgütern betrug die Reichweite 3,5 Monate (Januar 2022: 3,4 Monate). Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten.

Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet, so das Statistische Bundesamt.

Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)

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