Berlin - Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock fordert umfassende staatliche Entschädigung für die Opfer von Wetterkatastrophen. "Wir erleben jetzt gerade in Deutschland Extremwetter-Ereignisse, aktuell die Überschwemmungen, letztes Jahr massive Waldbrände, in den Dürre-Jahren Ernteausfälle bei Landwirten", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung Ouest-France.

"Neben Klimaschutz-Sofortmaßnahmen wie dem Ausbau der erneuerbaren Energien ist deshalb jetzt ein großer Klima-Anpassungsfonds auf Bundesebene nötig, über den diejenigen, die durch wetterbedingte Katastrophen ihr Hab und Gut verloren haben, entschädigt werden." Viele Menschen seien dagegen nicht versichert. Außerdem dringt Baerbock auf einen "umfassenden Klima-Vorsorgefonds" für die Kommunen, etwa zum Umbau der Kanalisation. "Man sieht ja gerade, dass die Kanalisation an vielen Orten solchen Niederschlagsmengen nicht gewachsen ist", sagte sie.

Darüber hinaus sei eine bundesweite Hitze-Hotline notwendig, weil bei extremer Hitze gerade ältere Menschen starke gesundheitliche Auswirkungen erlitten. Die Kanzlerkandidatin der Grünen verlangt auch mehr Vorsorge gegen Waldbrände. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) habe sich bisher nicht dafür eingesetzt, selbst Löschflugzeuge zu beschaffen, kritisierte Baerbock. "Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Waldbrände machen nicht an Landesgrenzen halt. Um einzelne Bundesländer nicht zu überfordern, brauchen wir eine föderale Neujustierung des Katastrophenschutzes."

Foto: Hochwasser in Halle (Saale) (über dts Nachrichtenagentur)

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