Berlin - Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat sich vor dem Klimagipfel von Joe Biden an diesem Donnerstag und Freitag für eine deutsch-amerikanische Partnerschaft beim Klimaschutz eingesetzt. "Wir stehen vor entscheidenden Jahren für den Klimaschutz und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).
"Wenn wir das nur halbherzig machen, verlieren wir den Anschluss." Die Regierung von Joe Biden habe die Chance für ein ernsthaftes Investitionsprogramm ergriffen, dem sollte sich Deutschland anschließen: "Ich werbe dafür, dass wir eine transatlantische Allianz für Klimaneutralität begründen. Es ist notwendig, dass wir gemeinsam auf den 1,5-Grad-Pfad kommen", forderte die Grünen-Chefin. Die Staatengemeinschaft müsse schnell handeln, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, so Baerbock: "Das erfordert unmittelbares und substanzielles Handeln in den nächsten Jahren - und zwar global." Dazu seien deutlich ambitioniertere Klimaziele nötig. "Die neue US-Regierung hat vorgemacht, wie es geht - mit massiven Investitionen in Klimaschutz", sagte sie. Mit Blick auf die Verhandlungen um das EU-Klimaziel am Mittwochabend übte Baerbock Kritik an der Bundesregierung: "Dass ausgerechnet Deutschland jetzt, wo wir an einer Wegscheide stehen, dazu beiträgt, dass das europäische Klimaziel nicht ausreichend erhöht wird, ist das Gegenteil von dem, was nötig ist", so die Grünen-Chefin. Bei einer Regierungsbeteiligung werde sie "umgehend ein Klimaschutz-Sofortprogramm auf den Weg bringen und so deutlich mehr CO2 einsparen und viel mehr saubere Energie ermöglichen als bisher", sagte Baerbock.
Foto: Windräder (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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