Berlin - Die Zahl der Anträge auf cannabishaltige Arzneimittel ist rückläufig. Das geht aus einer Auswertung des Krankenversicherers Barmer hervor, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.

Demnach gab es 2019 noch 5.824 Anträge und in den beiden Folgejahren 4.881 und 4.272. "Der große Hype um Cannabis scheint vorbei, und es wird gezielter eingesetzt", sagte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. "In einem therapeutischen Gesamtkonzept kann Cannabis bei Schwerkranken sinnvoller Teil der Behandlung sein. Aber es ist eben kein Allheilmittel und als Schmerzmittel allein unzureichend." Weitere Studien seien erforderlich, um die Wirkmechanismen von Cannabis noch besser zu verstehen und diese in individuelle Behandlungskonzepte einzubinden, so Straub.

Die Barmer hat seit Inkrafttreten des Cannabis-Gesetzes 2017 knapp 70 Prozent der Anträge bewilligt. Wie aus der Barmer-Analyse zudem hervorgeht, wurden in den vergangenen knapp fünf Jahren vergleichsweise viele Anträge im Saarland, in Bayern und Berlin gestellt, mit 410 beziehungsweise 394 und 355 je 100.000 Barmer-Versicherten. Am geringsten war die Rate in Sachsen mit 198 je 100.000 Personen.

Foto: Cannabis (über dts Nachrichtenagentur)

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