Berlin - Die Linken im Bundestag sehen in der Diskussion um eine Impfpflicht für einzelne Berufsgruppen ein Ablenkungsmanöver. "Die aktuelle Impfpflichtdebatte ist grotesk", sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe).

"Wir haben weiter vor Ort zu wenig Impfstoff, das ist unser Problem. Der implizite Vorwurf, der dem Pflegepersonal mit der Impfpflichtdebatte gemacht wird, versucht Verantwortung zu verschieben." Bartsch kritisierte in diesem Zusammenhang, die aktuellen Impfzahlen würden schöngeredet. Dass Deutschland im ersten Quartal nur etwa sieben Millionen Bürger werde impfen können, könne nicht ernsthaft die Planung der Bundesregierung gewesen sein.

"Großbritannien will 40 Millionen, die USA wollen 100 Millionen Menschen bis dahin impfen." Bartsch sagte, die Frage der Impfungen sei ein wesentlicher Schlüssel der Pandemiebekämpfung. Im Sommer schon hätte die Bundeskanzlerin sie zur Chefsache machen sollen, so der Fraktionsvorsitzende. Jetzt brauche es die Freigabe der Patente für Impfstoffe, um maximal produzieren zu können - nicht nur hierzulande.

"Sonst wird der missglückte Impfstart den Lockdown immer weiter verlängern."

Foto: Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)

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