Berlin - Linken-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch hat seine Partei nach der schweren Niederlage bei der Bundestagswahl vor einem Rückfall in alte Grabenkämpfe gewarnt. "Wer diesen Weckruf nicht gehört hat, hat nichts in Verantwortung zu suchen", sagte er der "Rheinischen Post" und dem "General-Anzeiger" (Freitagausgaben).

"Wir haben von den Wählern einen deutlichen Hinweis bekommen, dass Streit nicht gewollt ist." Bartsch, der auch Bundestagsfraktionschef ist, nannte die Gründe für das Wahlergebnis von 4,9 Prozent "zu einem erheblichen Teil hausgemacht". Er sagte weiter: "Wir haben jetzt die verdammte Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir nicht die letzte Linken-Fraktion im Bundestag sind. Aus Erfahrung kann ich sagen: Die Linke ist immer am stärksten, wenn die Probleme am größten sind."

Bartsch sprach sich zugleich gegen einen schnellen Sonderparteitag der Linken zur Aufarbeitung des Wahlergebnisses aus. "Wenn ein Sonderparteitag alle Probleme lösen könnte, dann gleich morgen. Aber so einfach wird es nicht sein. Der falscheste Ratgeber sind jetzt schnelle Entscheidungen und Hektik. Dafür ist die Niederlage zu schwer."

Foto: Dietmar Bartsch (über dts Nachrichtenagentur)

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