Berlin - Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen und der Wüstenrot Bausparkasse AG, Bernd Hertweck, sieht auch im kommenden Jahr keine Entspannung bei den steigenden Immobilienpreisen für Wohneigentum. "Bei Wohnimmobilien sehe ich nur ein sehr geringes Rücksetzungspotenzial", sagte Hertweck den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben), auch wenn es in einzelnen Lagen zu Rücksetzern auf dem Immobilienmarkt kommen könne.

Die Gefahr einer Immobilienblase hält der Bausparkassen-Chef trotz steigender Kreditaufnahmen für gering. Auch eine mögliche Insolvenzwelle im kommenden Jahr würde die Preisentwicklung auf dem Wohnungsmarkt kaum stoppen, meint Hertweck. "Vielleicht sinkt der Nachfrageüberhang von derzeit eine Million auf dann 800.000 Bauinteressanten – aber er bleibt immer noch viel zu hoch", sagte der Bausparkassen-Chef. Steigende Bauzinsen schließt Hertweck trotz der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht aus. "Kurzfristig wird das nicht passieren, die EZB flutet mit ihren Ankaufprogrammen den Markt. Aber die Frage nach dem Risiko wird zunehmen, wenn die Ankaufprogramme enden. Und die Inflation wird dann vermutlich steigen", sagte der Bausparkassen-Chef. "Einen Zins von zwei, drei, vier Prozent halte ich daher nicht für ausgeschlossen." Schon heute läge der normale Zins ohne die EZB-Interventionen bei bis zu drei Prozent, so Hertweck.

Foto: Wohnhaus (über dts Nachrichtenagentur)

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