München - Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht auf Abstand zu seinem Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger (Freie Wähler) wegen dessen jüngster Äußerungen zum Thema Corona und Impfen. "Ich mache mir Sorgen um ihn", sagte der CSU-Chef dem "Spiegel" über seinen Koalitionspartner.
Aiwanger hat zuletzt von einer "Jagd" auf Ungeimpfte gesprochen und seine eigene Impfverweigerung als einen Dienst an der Demokratie dargestellt. "Er wandelt auf einem schmalen Grat", sagte Söder. "Unabhängig davon, dass es in der Sache falsch ist, verstört der Sound der Argumente." Söder kritisierte ein Kalkül von Aiwangers Aussagen: "Wer glaubt, sich bei rechten Gruppen und Querdenkern anbiedern zu können, verlässt die bürgerliche Mitte und nimmt am Ende selbst Schaden."
Söder sagte weiter: "Wir stehen auf der höchsten Stufe menschlicher Zivilisation und sind beim Impfen zum Teil mit Argumenten aus dem Mittelalter konfrontiert. Wer meint, in einem solchen Becken fischen zu können, der riskiert, darin zu ertrinken." Gleichzeitig betonte der bayerische Ministerpräsident, die Linie seiner Koalition sei trotz Aiwangers Aussagen klar: "Die bayerische Staatsregierung setzt sehr aufs Impfen und die Bekämpfung von Corona", sagte Söder. "Die Zusammenarbeit mit den Freien Wählern in Staatsregierung und Parlament ist exzellent, und es herrscht beim Impfen große Einigkeit."
Er selbst habe auch vergebens versucht, Aiwanger von einer Impfung zu überzeugen.
Foto: Markus Söder (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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