Hannover - Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm will eine gerechte Kostenverteilung bei der Corona-Pandemie. "Auf welchem Wege diejenigen, die besonders profitiert haben und mit Wohlstand besonders gesegnet sind, auch in besonderer Weise an den Kosten der Pandemie beteiligt werden, muss im politischen Diskurs geklärt werden", schreibt er in einem Gastbeitrag für den "Mannheimer Morgen" (Samstagausgabe).
"Dass sie in besonderer Weise verpflichtet sind, dazu beizutragen, ist aber klar." Gleichzeitig kritisiert er, dass während der Coronakrise die Zahl der Milliardäre in Deutschland deutlich gestiegen sei. "Der Boom an den Aktienmärkten, der die Vermögenszuwächse maßgeblich ermöglichte, verdankt sich nicht zuletzt den aus Steuergeldern finanzierten direkten Unternehmenshilfen", schreibt der Ratsvorsitzende. Es sei zwar richtig gewesen, dass der Staat die Wirtschaft so massiv gestützt habe. Viele Arbeitsplätze seien damit gerettet worden. "Aber jetzt müssen auch die Kosten gerecht verteilt werden", verlangte Bedford-Strahm. Diese notwendige Diskurs sei keine Neiddebatte, "sondern vielmehr ein entscheidender Beitrag zum sozialen Zusammenhalt".
Foto: Hinweisschild an einer geschlossenen Bar (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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