Berlin - Die Autobahn GmbH des Bundes ist offenbar mit der Zahlung von Rechnungen in Millionenhöhe im Rückstand. Im Umfeld der Geschäftsführung sei von 600 bis 650 Millionen Euro die Rede, berichtet das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).

Die Zahl der nicht beglichenen Rechnungen wächst demnach täglich. Ende Januar betrug der Rückstand noch 300 Millionen. Am Montag will sich der Aufsichtsrat mit den Problemen beschäftigen. Grund für die Probleme sind offenbar die unzureichenden IT-Systeme.

"Die Einführung eines neuen ERP-Systems ist für alle Beteiligten herausfordernd", sagte ein Sprecher der Autobahn GmbH der Zeitung. Für den weiteren Aufbau der Gesellschaft sind laut Bundesverkehrsministerium allein in diesem Jahr rund 200 Millionen Euro nötig. Das Geld fließt vornehmlich in die IT. Zudem wurden mehrjährige Kooperationsverträge mit den Bundesländern geschlossen, um den Betrieb sicherzustellen. "Die Reform dauert länger, wird jeden Tag teurer und bringt nicht den erhofften Erfolg", sagte der haushaltspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Sven-Christian Kindler, dem "Handelsblatt".

Dafür trage Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die politische Verantwortung. "In zentralen Bereichen wird es ein jahrelanges und teures Durchwurschteln geben." Die Autobahn GmbH hatte zum 1. Januar offiziell die Autobahnverwaltung von den 16 Bundesländern übernommen - sie soll sie effizient zentral durchführen.

Foto: Autobahn (über dts Nachrichtenagentur)

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