Berlin - Laut eines Zeitungsberichts holt die Bundesregierung an diesem Wochenende gefangene deutsche IS-Mitglieder aus Nordsyrien zurück nach Deutschland. Für den lange geplanten Rücktransport von drei Frauen und deren Kindern sowie mehreren Waisenkindern aus kurdischen Camps hätte das Auswärtige Amt eine Maschine gechartert, Bundespolizisten begleiteten den Flug, berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eigene Informationen.

Die Bundesregierung hatte bislang die Rückführung gefangener Deutscher unter Verweis auf die politische Lage in Syrien abgelehnt, lediglich im Sommer 2019 drei Waisenkinder sowie ein schwerkrankes Kleinkind zurückgeführt. Einige Wochen darauf sei durch US-Vermittlung eine deutsche Staatsbürgerin mit ihren Kindern dem Auswärtigen Amt übergeben und zurückgeführt worden. Die aktuelle Rückführung sei von der Bundesregierung aktiv betrieben worden und lange geplant gewesen, hätte sich aber wegen der Corona-Pandemie und Verhandlungen mit der kurdischen Seite verzögert, berichtet die Zeitung. Noch knapp 70 erwachsene Deutsche befänden sich aktuell in kurdischer Gefangenschaft, dazu 150 Kinder deutscher Eltern, schreibt die "Bild am Sonntag".

Knapp zwei Dutzend Deutsche seien seit dem vergangenen Jahr aus der Gefangenschaft in Nordsyrien geflohen, zehn von ihnen nach Deutschland zurückgekehrt.

Foto: Fahrwerk einer Boeing 747-400 (über dts Nachrichtenagentur)

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