Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bereitet wohl eine Reise nach Washington vor, um den Streit mit der US-Regierung über die Ostseepipeline Nord Stream 2 auszuräumen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest, anvisiert wird aber ein Treffen im Juli oder im August, berichtet das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) unter Berufung auf Eingeweihte.
Die Absprachen zwischen den Regierungen laufen derzeit. Die Reise wäre der erste Besuch der Kanzlerin in der US-Hauptstadt seit dem Wahlsieg von Präsident Joe Biden über Donald Trump. Die Gespräche werden sich laut Bericht mit einer ganzen Reihe von Themen befassen, Nord Stream 2 wird aber eine besonders prominente Rolle spielen. Zuletzt hatten Merkels außenpolitischer Berater Jan Hecker und Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington nach Auswegen aus dem Pipeline-Dilemma gesucht.
Das Treffen konnte den Konflikt nicht lösen, wurde aber von beiden Seiten als konstruktiv empfunden. Laut "Handelsblatt" legten die Deutschen Vorschläge vor, wie sich der Konflikt entschärfen ließe. Diese sollen nun weiter ausgearbeitet und abgestimmt werden und dann als Grundlage für das Treffen zwischen Biden und Merkel dienen. Das deutsche Konzept zielt zum einen darauf ab, die Hilfen, die Deutschland für die Ukraine leistet, sichtbarer zu machen.
Zum anderen umfasst es Überlegungen, die Unterstützung für Kiew noch auszubauen, schreibt das Blatt. Schon auf dem G7-Gipfel im britischen Cornwall werden Merkel und Biden aufeinandertreffen. Es wird auch schon dort ein bilaterales Gespräch erwartet, allerdings wird die Zeit zu knapp bemessen sein, um den Pipelinestreit zu schlichten, berichtet das "Handelsblatt".
Foto: Bau von Nord Stream 2 (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: