Berlin - Die Renten könnten im nächsten Jahr so stark steigen wie schon seit Jahren nicht mehr. Das berichteten verschiedene Medien am Dienstagabend unter Berufung auf den Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2021.
Laut einer offiziellen Schätzung sollen die Renten demnach am 1. Juli 2022 in Westdeutschland um 5,2 Prozent und im Osten um 5,9 Prozent angehoben werden. Zumindest in Ostdeutschland gab es 2016 eine Anpassung in ähnlicher Größenordnung, im Westen aber schon seit dem Jahr 1983 nicht mehr. Grund für das kräftige Plus: Eigentlich ist das Rentenniveau in Deutschland an die Lohnentwicklung gekoppelt, wobei es bei sinkendem Lohnniveau aber nicht abgesenkt werden darf. Genau das passierte im zurückliegenden Jahr in Westdeutschland, eigentlich hätten die Renten wegen Corona sinken müssen, stattdessen gab es eine Nullrunde. Ostdeutsche Rentner bekamen wegen der gewollten Angleichung von Ost und West trotz Krise sogar ein kleines Plus. Der sogenannte "Nachholfaktor" soll im Gegenzug für den Verzicht auf Kürzungen dafür dann normalerweise zukünftige Steigerungen verhindern, genau dieser war in der Coronakrise aber ausgesetzt worden. Da 2020 die Löhne einen kräftigen Dämpfer bekamen und nun aber im Gegenzug wieder kräftig anziehen, tun das auch die Renten, obwohl sie die Kürzung bei den Arbeitnehmern im letzten Jahr gar nicht mitgemacht hatten.
Foto: Senioren in einer Fußgängerzone (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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